Tierschutz in Luxemburg – «Tiere sind Lebewesen, keine Gegenstände»

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Tierschutz in Luxemburg«Tiere sind Lebewesen, keine Gegenstände»

LUXEMBURG – Ein Tierschutzverein kämpft dafür, dass Tiere endlich als Lebewesen anerkannt und so behandelt werden. Das dies nicht so einfach ist, zeigt folgendes Fallbeispiel.

Liliane Ferron und Michèle Weber setzen sich für den Tierschutz in Luxemburg ein.

Liliane Ferron und Michèle Weber setzen sich für den Tierschutz in Luxemburg ein.

Liliane Ferron und Michèle Weber, zwei Mitglieder der «Ligue pour la protection des animaux», steht das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Grund dafür ist das Urteil eines Gerichts vom 25. Oktober, welches einem Besitzer erlaubte, seine vier Hunde zurück zu bekommen:

«Der Fall begann im Oktober 2016 in einem luxemburgischen Dorf. Damals wurden wir von der Nachbarschaft darauf aufmerksam gemacht, dass Hunde in einem Schuppen in ärmlichen Verhältnissen leben. Unser Inspektor sah vor Ort, dass der Schuppen zu klein war, es gab keine Fenster und die Hunde lebten somit im Dunkeln», sagt Liliane Ferron.

Keine Kompromisse mehr

Sie reichte eine Anzeige ein. «Auf Beschluss der Staatsanwaltschaft wurden die Hunde im Tierheim in der Rue Mozart untergebracht. Vor Gericht haben wir unseren Fall zweimal gewonnen, bis zur Entscheidung vom 25. Oktober.»

«Tiere sind keine Gegenstände, sondern reale Lebewesen. Die Justiz scheint das zu vergessen», bedauern die beiden Frauen. Sie haben sich über ein Jahr lang gegen den mutmaßlichen Missbrauch der Tiere eingesetzt. Im Tierheim warten 80 Hunde und 50 Katzen darauf, adoptiert zu werden. Michèle und Liliane werden in Zukunft keine Kompromisse eingehen. «Man adoptiert ein Tier nicht nach Lust und Laune. Es ist kein Weihnachtsspielzeug, das man nach dem Gebrauch nicht mehr benutzt.»

(Gaël Padiou/L'essentiel)

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