En DetailTitanic-Wrack erstmals in Vollansicht
100 Jahre nach dem Untergang der Titanic zeigt «National Geographic» dank neuer Technik spektakuläre Aufnahmen des versunkenen Ozeanriesens.

Seit der Entdeckung ihres Wracks am 1. September 1985 gibt es eine Fülle von Bildern der verunglückten Titanic. Doch aufgrund der großen Tiefe - der Ozeanriese liegt 3800 Meter unter Wasser - und der entsprechend schwierigen Ausleuchtung waren bisher nur einzelne Ausschnitte zu sehen. Diese vermitteln detaillierte, aber letztlich auch isolierte Einblicke. 100 Jahre nach der Unglücksnacht ist es Spezialisten gelungen, die Einzelbilder originalgetreu zusammenzufügen - und so erstmals die Wrackteile in ihrer Gesamtheit sichtbar zu machen.
Die Idee stammt von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) in Massachusetts. Das renommierte ozeanographische Forschungsinstitut schickte mehrere ferngesteuerte U-Boote an die Fundstelle, um dort tausende hochauflösende Bilder zu schießen. Sie sind derart scharf, dass auf Vergrößerungen sogar Kleintiere erkennbar sind, die auf dem Rumpf herumkriechen. Ein Sonar ermittelte gleichzeitig die exakte Position des Tauchboots. Auf diese Weise konnten die Einzelbilder nachher am Computer an die richtige Stelle gerückt und das Wrack vollständig rekonstruiert werden.
«Jetzt wissen wir, wo jedes Stück hingehört», sagte Bill Lange, Chef der Bild- und Visualisierungsabteilung der WHOI, gegenüber «National Geographic». Nach hundert Jahren hätten sie dort unten «endlich die Lichter angemacht».
(kri)