MedienberichtTod im Müllwagen war offenbar ein Unfall
LUXEMBURG - Gut sechs Monate nach dem Tod des 17-jährigen Hairidine in einem Müllwagen im Bahnhofsviertel gehen die Ermittler von einem Unfall aus.

«Derzeit habe ich nicht das Gefühl, dass es einen kriminellen Ursprung gibt. Alles scheint für einen Unfall zu sprechen», erklärt der Anwalt Olivier Bauer in der lothringischen Zeitung «Est Républicain». Der Verteidiger der Familie des Teenagers aus einer Vorstadt von Nancy, der Anfang April in einem Müllcontainer im Luxemburger Bahnhofsviertel zu Tode gekommen war, beruft sich in seinen Aussagen auf Ermittler aus Luxemburg und Frankreich, die mit dem Fall betraut sind.
Der 17-jährige Hairidine soll sich demnach am frühen Morgen des 6. April nach einem Konzert des Rappers Booba in Amnéville und einem Diskobesuch im Byblos in Luxemburg betrunken in einen leergeräumten Müllcontainer gelegt haben. Gegen 6 Uhr soll die Müllabfuhr den Container geleert haben. Erst als die Müllmänner einen Schrei aus dem Innern des Autos hörten, hätten sie die Presse gestoppt. Zu spät für Hairidine, der an einem Genickbruch starb.
Die Familie des Opfers glaubt dieser Version nicht. «Mein Bruder war kein Partygänger, er trank nicht und nahm keine Drogen. Als Minderjähriger hätte er nicht einmal in die Disko gelassen werden dürfen. Und selbst ein frierender Obdachloser würde sich niemals in einen Müllcontainer schlafen legen», erklärt Taandhuma, die Schwester des Toten. Die Familie stellt sich vor allem Fragen zu der Rolle, die ein Mann namens «Soufiane» in dem Fall spielen soll. Er soll nach Hairidines Tod dessen Handy besessen haben. Die Polizei konnte das Handy offenbar einmal im lothringischen Longwy lokalisieren, den Mann aber nicht ausfindig machen.
(MC/L'essentiel Online)