Tokio: Darum ist die Lebenserwartung in Japan so hoch

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TokioDarum ist die Lebenserwartung in Japan so hoch

Über 90.000 Hundertjährige gibt es in Japan – das ist ein weltweiter Rekord. Doch warum werden die Menschen im fernöstlichen Land so alt?

Florian Osterwalder
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Florian Osterwalder
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Mehr als 92.000 Hundertjährige gibt es in Japan – das ist ein Rekord. 

Mehr als 92.000 Hundertjährige gibt es in Japan – das ist ein Rekord. 

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Unter anderem ist die gesunde Ernährung ein Grund, warum Japanerinnen und Japaner so alt werden.

Unter anderem ist die gesunde Ernährung ein Grund, warum Japanerinnen und Japaner so alt werden.

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Dazu kommt, dass der in Japan viel getrunkene Grüntee als besonders gesundheitsfördernd gilt.

Dazu kommt, dass der in Japan viel getrunkene Grüntee als besonders gesundheitsfördernd gilt.

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In Japan ist die Zahl der Hundertjährigen auf Rekordniveau gestiegen: 92.139 Menschen im Alter von 100 oder mehr Jahren zählt die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt inzwischen. Das seien 1613 mehr als ein Jahr zuvor, gab das Gesundheitsministerium in Tokio am Freitag bekannt. Seit nunmehr 53 Jahren steigt die Zahl jedes Jahr. Angesichts niedriger Geburtenraten und kaum vorhandener Einwanderung altert das ostasiatische Land so schnell wie keine andere Industrienation.

Gemäßigtes Klima und ausgewogene Ernährung

Als Japans Gesundheitsministerium 1963 mit der Statistik begann, zählte das fernöstliche Inselreich gerade einmal 153 Hundertjährige. 25 Jahre später waren es dann schon mehr als 10.000. Nach der jüngsten Erhebung sind rund 88 Prozent aller Hundertjährigen Frauen. In Japan leben die Menschen mit am längsten. Bei Frauen beträgt die Lebenserwartung rund 87 Jahre, bei Männern rund 81 Jahre.

Doch warum werden die Menschen in Japan so alt? Ein Grund dafür ist die gesunde Ernährungsweise der Japanerinnen und Japaner, wie das National Institute of Health (NCBI) der USA schreibt. «Das modern ausgebaute Gesundheitswesen, eine gute Infrastruktur, die stabile politische Lage, das gemäßigte Klima, die hohen Hygienestandards und die ausgewogene Ernährung tragen sehr wahrscheinlich zur hohen Lebenserwartung der japanischen Bevölkerung bei.»

Grüntee gilt als gesundheitsfördernd

Dazu kommt, dass der in Japan viel getrunkene Grüntee als besonders gesundheitsfördernd gilt. Das im grünen Tee reichlich vorhandene Epigallocatechin-3-gallat soll nicht nur das Wachstum von Krebszellen behindern, neben der antioxidativen Wirksamkeit ließ sich in vitro ebenso eine ausgeprägte antivirale und antibakterielle Wirkung nachweisen, schreibt das NCBI weiter.

Schaust Du auf eine ausgewogene Ernährung?

Doch neben der rekordverdächtigen Lebenserwartung schrumpft die Bevölkerung Japans auch im Rekordtempo: Die Zahl der Japanerinnen und Japaner war im vergangenen Jahr um 801.000 im Vergleich zum Vorjahr auf nur noch 122,4 Millionen gesunken, der stärkste Rückgang seit Beginn der Erfassung vergleichbarer Daten.

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