Gefährlicher VerkehrTour-Fahrer streiken nach 18 Kilometern
LUXEMBURG – Die Fahrer der Tour de Luxembourg haben während der zweiten Etappe gestreikt. Die Radprofis prangern die fehlende Sicherheit auf der Strecke an.

Die Fahrer der Skoda-Luxemburg Tour im Großherzogtum sind 18 Kilometer nach dem Start der zweiten Etappe von Remich nach Hesperingen in den Streik getreten. Der Grund: Die Radprofis bemängeln die Sicherheitsvorkehrungen während der Etappe. Sie sehen sich durch den Straßenverkehr auf der Strecke gefährdet. Auf den folgenden 100 Kilometern wollen sie den Wettkampf aussetzen.
Nach der ersten Etappe am Dienstag um Luxemburg-Stadt hat der Italiener Jacopo Guarnieri (Groupama-FdJ) den Stein ins Rollen gebracht. Er veröffentlichte Screenshots von Live-Bildern des Rennens auf Eurosport und stellte gleichzeitig die Sicherheit der der Radprofis in Frage.
«Trotz unserer Bitte beim Teammeeting haben viele Autos zwischen fünf und zwei Kilometer vor dem Ziel entlang der Strecke geparkt. Ein sehr gefährlicher Teil des Rennens, wenn alle Fahrer den Sprint vorbereiteten, bergab, mit einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Es gab sogar einen Bus 4,5 Kilometer vor dem Ziel auf der Strecke geparkt hat», schrieb der Italiener in seinem Tweet.
« Wie können Sie das tolerieren? »
Da es seit dem Neustart im August bereits mehrere schwere Unfälle bei Radrennen gab, verwies Guarnieri auf die Verantwortung der Organisatoren, aber auch der Mannschaften und der UCI: «Wir wollen jetzt den Schutz der UCI», schreibt er, «und wo sind die Mannschaften? Sie bezahlen uns. Wie können Sie das tolerieren?»
Der Italiener zitierte sogar das Beispiel seines Teamkollegen Ignatas Konovalovas, der nach einer schweren ersten Etappe fünf Minuten hinter das Fahrerfeld zurückgefallen und in den wiedereröffneten Verkehr geraten war. «Er kam zwölf Minuten später an, nachdem er an einer roten Ampel warten musste. Im Ernst?» Diese Worte wurden von Maxime Monfort, Sportdirektor der Lotto-Soudal-Mannschaft, im Interview mit Wielerflits.nl bestätigt. «Was Guarnieri sagt, ist richtig. Gerade wenn wir alle nach Sicherheit schreien, sollte so etwas nicht wieder passieren.» Gegenverkehr könne leicht vermieden werden. «Ich hoffe, dass die Organisation schnell eingreifen wird und dass dieses Problem morgen gelöst wird.»
«Verkehr ist hinter dem Besenwagen erlaubt»
«Ich persönlich hatte den Eindruck, dass der Verkehr nie gesperrt worden war», prangerte der Niederländer Jetse Bol aus dem Team Burgos-BH an.
Von den Teams alarmiert, hatten die Organisatoren eine Sitzung mit der Polizei und der Rennleitung. «Wir sind immer wachsam und werden es noch mehr sein. Wichtig ist jedoch, die Verkehrsteilnehmer daran zu erinnern, die Straßenverkehrsordnung und die Anweisungen der Polizei zu befolgen», reagierte Benoît Theisen, Generalsekretär der Veranstaltung, auf Anfrage von L'essentiel. Zwischen dem Wagen der Rennleitung, die das Rennen eröffnet, und dem Besenwagen dürfe demnach kein Fahrzeug auf der Strecke fahren
(Nicolas Martin/ L'essentiel)