Museum in FlorenzTourist bricht historischer Statue den Finger
Ein Amerikaner hat in einem italienischen Museum einer 600 Jahre alten Statue den Finger gebrochen. Dass der Mann Chirurg ist, sorgte nur noch für mehr Spott.

Wollte er nur Maß nehmen oder «High Five» geben, wie die italienische Zeitung «Corriere Fiorentino» spekulierte? Ein US-amerikanischer Tourist hat einer steinernen alten Dame im Museum in Florenz den Finger gebrochen.
Ein Museumswärter bemerkte zu spät, wie der 55-Jährige die antike Statue beschädigte: Er konnte nicht mehr rechtzeitig eingreifen. Der Täter versuchte anschließend, in der Menge unterzutauchen und das Gebäude zu verlassen. Als der Ordner den Besucher auf den Vorfall ansprach, gab der den Frevel jedoch ohne Widerspruch zu.
Die Untat war für Timothy Verdon doppelt ärgerlich. Als Museumsdirektor muss er die Beschädigung der Statue aus dem 14. bis 15. Jahrhundert verkraften – und als US-Bürger hinnehmen, dass sein Landsmann das Klischee des Kulturbanausen bedient. «In unserer globalisierten Welt ist eine fundamentale Regel des Museumsbesuchs in Vergessenheit geraten: Nicht die Ausstellungsstücke anfassen!» Verdon betonte aber auch, es sei dem Mann sehr peinlich gewesen: Er habe sich entschuldigt.
Vor der Familie verhaftet worden
Der Vorfall sei jedoch «keine Tragödie», beruhigte Museumsdirektor Verdon. Schon einmal sei ein Finger abgebrochen und mit einem Metallstift (siehe obige Bildstrecke) wieder angesteckt worden. Gegenüber der «New York Daily News» sprach Verdon sogar von «ziemlich einfachen Restaurierungsarbeiten».
(L'essentiel Online/phi)