KosTouristen schlafen wegen Nachbeben im Freien
Auf der griechischen Ferieninsel Kos ist es am Samstagabend zu weiteren Nachbeben gekommen. Aus Angst vor Erdstößen verbrachten viele die Nacht draußen.

Starke Nachbeben halten die Menschen auf der griechischen Ägäisinsel Kos in Atem. Am Samstagabend bebte die Erde innerhalb kurzer Zeit mit einer Stärke von 4,6 und 4,7, wie das griechische Institut für Geodynamik mitteilte.
Die Nachbeben ereigneten sich gegen 20 Uhr, viele Menschen verbrachten die Nacht daraufhin aus Angst vor weiteren Erdstössen im Freien, wie der griechische Fernsehsender Skai am Sonntagmorgen berichtete. Sie schliefen auf Liegestühlen, in Autos und in Parks.
87 Gebäude beschädigt
Das Seebeben der Stärke 6,7 hatte in der Nacht auf Freitag einen kleinen Tsunami ausgelöst. «Die Wellen waren etwa 60 Zentimeter hoch», sagte der griechische Seismologe Akis Tselentis im Fernsehen. Das reichte für sichtbare Schäden: Mehrere Boote und Autos wurden beschädigt, entlang der aufgerissenen Kaimauern lag Geröll. Der Mini-Tsunami traf auch die türkische Küste in Bodrum. Dort lagen an Land gespülte Fischerboote.
Beim Einsturz eines Hauses auf Kos kamen zwei Touristen ums Leben. Es gab mehr als 120 zum Teil schwer Verletzte. Die Schwerverletzten wurden nach Kreta oder auf das griechische Festland geflogen. Seismologen hatten vor einer langen Serie von Nachbeben gewarnt.
Nach Angaben des Zivilschutzes sind viel weniger Gebäude beschädigt, als ein Beben der Stärke 6,7 vermuten lasse. Nach einer ersten Bilanz weisen 87 Gebäude Schäden auf. Zwei der mehr als 200 Hotels und Pensionen mussten evakuiert werden.
Aus dem Fenster gesprungen
Auch in der türkischen Stadt Bodrum gab es 360 Verletzte und verschiedene Schäden. Viele Menschen zogen sich laut dem «Guardian» Verletzungen zu, als sie während des Bebens aus den Fenstern sprangen.
(L'essentiel/mch/sda)