US-VorwahlenTrump und Clinton gewinnen Vorwahlen in New York
Wie erwartet ziehen Hillary Clinton und Donald Trump in New York ihrer Konkurrenz davon. Beide sehen sich schon im Hauptwahlkampf, doch ihre Verfolger wollen nicht aufgeben.

Bei den Vorwahlen der Republikaner und Demokraten im US-Staat New York haben die Favoriten Donald Trump und Hillary Clinton den Sieg davongetragen. Der Immobilienmogul sah sich mit seinem klaren Erfolg nach einer längeren Durststrecke auf dem Weg zur Nominierung, die Ex-Außenministerin schlug ähnlich selbstbewusste Töne an. Ihrer Verfolger gaben sich indes kämpferisch.
In den Wahlkampf in New York hatten die US-Präsidentschaftsbewerber ungewöhnlich viel Zeit und Energie investiert. Zwei Wochen lang tingelten die Kandidaten durch den Ostküstenstaat. Denn in New York waren besonders viele Delegierte zu holen, die bei den Parteitagen im Sommer die offiziellen Kandidaten küren: 95 Wahlmänner und Wahlfrauen bei den Republikanern und 247 bei den Demokraten.
Trump bleibt auf Siegeskurs
Trumps sicherte sich am Dienstag in seinem Heimatstaat mehr als 50 Prozent der Stimmen und damit mindestens 84 Delegierte. Damit kann der umstrittene Polit-Quereinsteiger im Nominierungsrennen auf Kurs bleiben, wenn er weiter gewinnt.
In seiner Siegesrede im Trump Tower in Manhattan zeigte sich der Milliardär äußerst selbstbewusst. Viel sei vom Vorwahlrennen jetzt nicht mehr übrig, erklärte er in der Lobby des Gebäudes, die er auf einem roten Teppich beschritten hatte. Er könne die Nominierung noch vor dem Parteitag der Republikaner in Cleveland in der Tasche haben. Sein ärgster Konkurrent Ted Cruz habe «mathematisch so gut wie keine» Chance mehr auf einen Gewinn der nötigen Delegiertenstimmen, sagte Trump.
– Donald J. Trump (@realDonaldTrump) April 20, 2016
Cruz, der sich am Dienstag im Staat Pennsylvania aufhielt, spielte Trumps Sieg in New York herunter. Es handele sich um wenig mehr als «einen Politiker, der seinen Heimatstaat gewonnen» habe, sagte der erzkonservative Senator von Texas. Zudem rief Cruz die Republikaner auf, sich hinter seine Kampagne zu scharen.
Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP hat Trump nach der Wahl in New York nun mindestens 845 Delegierte auf dem Konto, Cruz 559 und Ohios abgeschlagener Gouverneur John Kasich 146. Für die Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten sind 1237 nötig.
Clinton sieht sich auf der Zielgeraden
Bei den Demokraten konnte Clinton ihren Vorsprung bei den Delegierten vor ihrem Rivalen Bernie Sanders noch einmal ausbauen. «Das Rennen um die Nominierung ist auf der Zielgeraden, und der Sieg ist in Sicht», rief die frühere First Lady vor begeisterten Anhängern. Von den 247 Delegierten in New York holte Clinton mindestens 104, der Senator von Vermont mindestens 85. Die Verteilung der restlichen Wahlmänner und Wahlfrauen stand noch nicht endgültig fest.
Sanders zeigte sich unbeeindruckt. «Wir haben eine Chance auf den Sieg», sagte er in einem Interview der AP. «Wir sind in den letzten elf Monaten eine weiten Weg gegangen, und wir werden das durchziehen bis zum Ende des Prozesses.»
Clinton hat bislang 1862 Delegierte gesammelt, Sanders 1161. Diese Zählung umfasst auch die sogenannten Superdelegierten, die sich beim Parteitag frei für einen Bewerber entscheiden können. Bei den Demokraten sind für die Nominierung 2383 Delegierte nötig.
(L'essentiel/chi/sda)