Kostenpflichtig – Tschüss Soundcloud, wir sind dann mal raus

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KostenpflichtigTschüss Soundcloud, wir sind dann mal raus

Die letzten Tage des Indie-Streamingservices sind angezählt. Soundcloud wird bis Ende des Jahres kostenpflichtig.

Mit 175 Millionen Nutzern ist Soundcloud der größte Streamingdienst der Welt.

Mit 175 Millionen Nutzern ist Soundcloud der größte Streamingdienst der Welt.

Es ist das Ende einer Ära und ein Rückschlag für unabhängige Künstler: Nach fast zehnjährigem Bestehen beugt sich Soundcloud seinen Investoren und den Majorlabels und wird noch dieses Jahr zu einem kostenpflichtigen Streamingservice.

Soundcloud hat es seit der Lancierung 2007 nicht geschafft, profitabel zu werden. Zwar zahlen die meisten Musiker Geld für Premium-Accounts, doch das spielte nie einen Gewinn ein. Auch der Versuch, die Seite mit Werbung zu monetisieren scheiterte. 2014 schrieb Soundcloud einen Verlust von fast 40 Millionen Euro.

Majors drängen zur Änderung

Nun heuerte das britische Unternehmen die digitale Strategin Alison Moore (vorher NBC Universal) an, um die in die Wege geleitete drastische Änderung zu überwachen: Soundcloud soll laut Insidern schon in neun Monaten komplett kostenpflichtig werden.

Ausschlaggebend für den Schritt sei jedoch nicht nur die Rentabilität des Streamingservices. Wie Digital Music News erfahren haben will, drängt das Majorlabel Universal die Seitenbetreiber dazu ihre 175 Millionen Nutzer zahlen zu lassen.

Tschüss Soundcloud

Dass dieser Turnaround gelingt, wagen wir zu bezweifeln. Soundcloud wurde von den meisten Künstlern – selbst namhafte – in erster Linie dazu genutzt, um ihre Musik zu verbreiten. Die direkte Monetisierung spielte dabei nie eine zentrale Rolle. Diese Indie-Mentalität machte den Streaming-Service zu dem, was er heute ist – zum größten Musik-Streamingservice weltweit (Spotify zählt 75 Mio. User).

So begann das Konstrukt Soundcloud bereits zu bröckeln, als im vergangenen Jahr unzählige Songs von kleinen und großen Künstlern wegen Copyright-Verstößen gesperrt wurden. Das sorgte für viel Unmut in der Szene. Nun reißt Soundcloud noch seinen Grundriss ab. Viel Spaß – wir sind mal raus, bevor alles zusammenbricht.

(L'essentiel/rgl)

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