HandelsskandalUBS-Händler Adoboli will nicht schuld sein
Kweku Adoboli hat der UBS einen Milliardenverlust beschert. Vor Gericht lehnt er aber jede Verantwortung ab. Unterdessen droht die Finanzmarktaufsicht mit rechtlichen Folgen.

«Nicht schuldig»: Kweku Adoboli will die Verantwortung für den Milliardenverlust nicht tragen. (Bild: Reuters/Toby Melville)
Der wegen Betrugs und Urkundenfälschung angeklagte frühere Händler der Großbank UBS, Kweku Adoboli, hat vor einem Londoner Gericht auf nicht schuldig plädiert. Er wies bei der Anhörung in allen vier Anklagepunkten seine Schuld zurück. Mit diesem formalen Akt kann das Hauptverfahren in dem Fall eingeleitet werden. Als vorläufigen Prozessbeginn legten die Richter den 3. September fest.
Der 31 Jahre alte Adoboli soll bei der größsten Schweizer Bank mit nicht zulässigen Handelstransaktionen einen Schaden von rund 2,3 Mrd. Dollar verursacht haben. Adoboli sitzt seit seiner Festnahme Mitte September in Untersuchungshaft. Bisher äußerte er sich bei mehreren Gerichtsterminen nicht konkret zu den Vorwürfen. Die UBS leitete eine eigene Untersuchung des Vorgangs ein.
Beobachter gehen davon aus, dass in dem nun fälligen Prozess das Handels-Überwachsungssystem der UBS zur Sprache kommen wird. Adoboli hatte bei der UBS im Rang eines Direktors im Handel mit Exchange Traded Funds (ETF) gearbeitet. Der Handelsskandal führte Ende September zum Rücktritt des damaligen UBS-Chefs Oswald Grübel.
Finanzmarktaufsichtsbehörde prüft rechtliche Schritte
Mittlerweile soll nun auch die schweizerische Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma planen, zusammen mit ihrem britischen Pendant rechtliche Schritte gegen die Großbank einzuleiten. Sie werfen der UBS vor, ihre internen Kontrollen vernachlässigt zu haben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf einen Zeitungsartikel im «Wall Street Journal» beruft.
Die Untersuchungen der Finma könnten bis Mitte Februar abgeschlossen sein.
(L'essentiel online/sda)