Echo 2012Udo und Adele gefeiert, Amy und Whitney geehrt
Trauern, feiern, knutschen: Das sind die größten Abräumer der Echo-Verleihung in Berlin am Donnerstagabend.

Mit je zwei Preisen sind Udo Lindenberg, Rammstein und die britische Sängerin Adele die Hauptgewinner der diesjährigen Echo-Verleihung.
Lindenberg wurde am Donnerstagabend in Berlin als erfolgreichster Künstler National Rock/Pop und für seine DVD «MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic» ausgezeichnet. Rammstein bekamen die Trophäe in der Kategorie Rock/Alternative National und wurden zudem als erfolgreichster nationaler Act im Ausland geehrt. Der Echo für die beste Künstlerin International Rock/Pop ging an Adele, die auch für das Album des Jahres («21») ausgezeichnet wurde. Für sein Lebenswerk wurde BAP-Sänger Wolfgang Niedecken gewürdigt.
«All meinen Ex-Freunden und all meinen flüchtigen Affären»
Casper nahm dann zwar einen Echo als erfolgreichster HipHopper entgegen, musste sich sonst aber geschlagen geben. Er freute sich für seinen einen Echo mit den Worten «Oh super, wunderschön, unglaublich», entschuldigte sich mit «Ich bin so aufgeregt, das tut mir so Leid» und dankte unter anderem seiner «wunderschönen Mama».
Dank an den Schutzengel
Echo-Moderatorin Ina Müller bekam den Preis in der Kategorie Künstlerin National Rock/Pop. «Ich widme diesen Echo all meinen Ex-Freunden und all meinen flüchtigen Affären, weil ohne Euch hätte es diese CD und diesen Echo nie gegeben», sagte sie. Auf ihrem Album «Das wär dein Lied gewesen» singt Müller von Lust und Liebe, Trennungsschmerz und der Anziehungskraft junger Männer. Ein Echo für den Medienpartner des Jahres ging an die Redaktion von «Inas Nacht».
Niedecken dankte auf der Bühne auch seinem «Schutzengel». Der 60-Jährige hatte Anfang November kurz vor Start der BAP-Tournee einen Schlaganfall erlitten. Ab Mai steht er mit seiner Band wieder auf der Bühne, um die Konzerte der abgesagten Tour nachzuholen. Der Regisseur Wim Wenders überreichte ihm den Echo: «Junge, du hast uns neulich einen richtigen Schreck eingejagt», sagte Wenders. «Da hat uns für einen Moment der Atem gestockt, und da haben wir gespürt, was für einen Schatz wir an dir haben - und das kann auch so ein Echo kaum ausdrücken.»
«Ein Hammer, totaler Hammer»
Udo Lindenberg sagte über seinen Echo als bester Künstler National Rock/Pop: «Ein Hammer, totaler Hammer. Es ist einfach gigantisch, yeah.» Erfolgreichster Newcomer National wurde Tim Bendzko: «Unglaublich, unglaublich.» Die Niederländerin Caro Emerald bekam die Trophäe als Erfolgreichste Newcomerin
Sido und Bushido nahmen den Echo in der Kategorie Bestes Video National entgegen. «Haben wir verdient, weil wir das beste Video gemacht haben», sagte Sido. Rosenstolz, die nach einer Auszeit jüngst ihr Comeback gefeiert hatten, wurden in der Kategorie Gruppe National Rock/Pop ausgezeichnet. Neu war die Kategorie Club/Dance: Dieser Echo ging an den französischen DJ David Guetta.
Winehouse und Houston in die Hall of Fame aufgenommen
Helene Fischer erhielt den vierten Echo ihrer Karriere in der Kategorie Deutschsprachiger Schlager. In der Kategorie Volkstümliche Musik gewannen ausnahmsweise mal nicht die Kastelruther Spatzen: Dieser Echo ging in diesem Jahr an Andreas Gabalier.
In den internationalen Kategorien gingen weitere Echos an Bruno Mars, Coldplay, die Red Hot Chili Peppers und Michael Bublé. Die Künstler waren allerdings nicht zur Preisgala nach Berlin gekommen. In die Hall of Fame wurden die beiden verstorbenen Sängerinnen Amy Winehouse und Whitney Houston aufgenommen.
L'essentiel Online/sim/dapd
Der Musikpreis Echo wird seit 1992 verliehen. Mit der Auszeichnung ehrt die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie, jährlich die erfolgreichsten Leistungen nationaler und internationaler Künstler und Bands.