Luxemburg ULC stellt Maßnahmen für verbesserte Kaufkraft vor
LUXEMBURG – Im kommenden Oktober stehen in Luxemburg die Parlamentswahlen an. Im Vorfeld dazu hat der luxemburgische Verbraucherverband einen Maßnahmenkatalog vorgestellt.
- von
- Joseph Gaulier

Aline Rosenbaum und Nico Hoffmann von der ULC.
«Die Anliegen der Verbraucher sind uns ein besonderes Anliegen», erklärt Nico Hoffmann, Präsident des Luxemburger Verbraucherverband (ULC), gleich zu Beginn der Pressekonferenz. Am heutigen Dienstag stellte er einen Forderungskatalog in Hinblick auf die Parlamentswahlen am 8. Oktober vor. Dabei fordert er alle Parteien auf, «Maßnahmen zu ergreifen, um die Kaufkraft der Verbraucher zu verbessern».
Das bedeute in erster Linie die Einhaltung der Lohnindexierung in den kommenden Jahren sowie die Anpassung der Steuertabellen an die Inflation. Die jüngste Anpassung für 2,5 Indextranchen sei schonmal ein Anfang, doch hätten noch weitere Schritte unternommen werden müssen, so Nico Hoffmann. Außerdem plädiert die ULC für eine umfassendere Steuerreform, wodurch Personen in Steuerklasse 1 entlastet werden würden. Zum Thema Wohnungswesen fordert die ULC mehr bezahlbare Immobilien, insbesondere durch mehr staatliche und kommunale Vorkaufsrechte.
Kreislaufwirtschaft
Anschließend ging Nico Hoffmann ausführlich auf die Preispolitik und die Dienstleistungen der Finanzinstitute ein. Er bedauere «die Schließung von Filialen, insbesondere bei der POST, die zu 100 Prozent in staatlichem Besitz ist». Seiner Meinung nach sei es unerlässlich, einen bürgernahen Service für diejenigen aufrechtzuerhalten, die keine Online-Dienst e nutzen. Um den am stärksten betroffenen Menschen zu helfen, fordert die ULC außerdem eine Deckelung der Preise für den Aufenthalt in einem Altenheim. Diese lägen oft über der durchschnittlichen Rente von Pensionären. Zudem solle die Einkommensgrenze für den Anspruch auf die Teuerungszulage und die Energieprämie angehoben werden.
Die Direktorin der ULC, Aline Rosenbaum, forderte die Behörden auf, den Gesetzentwurf für Sammelklagen zu billigen: «Wir warten schon seit Jahren darauf.» Der Verband befürwortet zudem die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft, wobei elektronische Geräte langlebiger und damit nachhaltiger gestaltet werden sollen und zusätzlich eine zweijährige Garantie eingeführt werden soll. Innerhalb dieses Zeitraums soll der Verbraucher nicht beweisen müssen, dass der Mangel ohne Selbstverschulden entstanden ist.