Krieg in SyrienUN-Mission nach Beschuss abgebrochen
Die UN-Inspektoren, die nach Giftgas suchen wollten, sind mehrfach beschossen worden und ins Hotel zurückgekehrt. Damaskus macht Rebellen für den Angriff verantwortlich.

Die UNO-Inspektoren, die den Giftgas-Vorwürfen in Syrien nachgehen sollen, sind von Heckenschützen beschossen worden. Die Experten hätten ihre Arbeit in der Nähe von Damaskus deshalb abbrechen müssen, teilte am Montag ein UNO-Sprecher mit.
Unbekannte Heckenschützen hätten das erste Fahrzeug des Untersuchungsteams «absichtlich mehrmals» beschossen, erklärte UNO-Sprecher Martin Nesirky in New York. Verletzt wurde dabei niemand. Laut «Bild» wurde die Mission abgebrochen: «Weil das Auto nicht mehr benutzbar war, ist das Team sicher zum Regierungsstützpunkt zurückgekehrt», wird ein Offizieller zitiert.
Unterwegs am Tatort
Die Schüsse fielen demnach in einer Pufferzone zwischen den von Rebellen und Regierungstruppen kontrollierten Teilen von Damaskus. Welche Seite sie abgegeben hat, war zunächst unklar. Präsident Baschir al-Assad verkündete umgehend, dass der Heckenschütze nicht aus seinen Reihen kommt. Es gebe aber «starke Anzeichen» dafür, dass oppositionelle Rebellen für den Angriff verantwortlich sind.
Die Experten hatten sich am Morgen auf den Weg in das Umland der syrischen Hauptstadt gemacht, wo bei einem Chemiewaffen-Einsatz mehr als 1300 Menschen getötet worden sein sollen.
Ziel der Experten war die östlich von Damaskus gelegene Region Ghuta, in der Syriens Streitkräfte nach Darstellung der Rebellen am vergangenen Mittwoch Giftgas gegen Zivilisten eingesetzt haben sollen. Die syrische Regierung bestreitet jede Verantwortung für die Ereignisse und gibt den Aufständischen die Schuld dafür.
(L'essentiel Online/phi/kub/sda)