UN reagierenMehr als 7000 Menschen aus 16 Orten in Berg-Karabach evakuiert
Nach dem Beginn eines groß angelegten aserbaidschanischen Militäreinsatzes in der umstrittenen Kaukasusregion Berg-Karabach sind nach armenischen Angaben mehr als 7000 Zivilisten aus 16 Ortschaften evakuiert worden.

Aserbaidschan, Stepanakert: Ein beschädigtes Wohnhaus nach einem Beschuss.
Die Menschen seien aus Gemeinden in den Regionen Askeran, Martakert, Martuni und Schuschi in Sicherheit gebracht worden, erklärte der Ombudsmann für Menschenrechte in Berg-Karabach, Gegham Stepanjan, am Dienstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Die abtrünnige Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, in dem Gebiet leben aber überwiegend Armenier.
Offenbar UN-Sicherheitsratssitzung zu Berg-Karabach am Donnerstag
Angesichts des aserbaidschanischen Angriffs auf die Südkaukasus-Region Berg-Karabach wird es offenbar eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates geben. Aus Diplomatenkreisen in New York verlautete am Dienstag, die Sitzung zu diesem Thema sei für Donnerstagabend (MESZ) einberufen worden. Zuvor hatte Aserbaidschans Nachbarland Armenien den UN-Sicherheitsrat um Hilfe gebeten. Das angegriffene Berg-Karabach wird nämlich vorwiegend von ethnischen Armeniern bewohnt.
Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte am Dienstagmorgen einen breit angelegten Militäreinsatz zur Eroberung der auf seinem Staatsgebiet gelegenen Region begonnen. Bis zum Abend wurden örtlichen Angaben zufolge bereits 25 Menschen getötet.
Die beiden ehemals sowjetischen Länder Aserbaidschan und Armenien kämpfen seit Jahren um Berg-Karabach. Die Waffenruhe nach dem letzten Krieg im Jahr 2020, in dem Aserbaidschan bereits große Teile Karabachs erobert hatte, wurde immer wieder gebrochen.