Verschärfte MaßnahmenUngeimpfte müssen in Luxemburg draußen bleiben
LUXEMBURG – Wer nicht geimpft oder genesen ist, wird im Großherzogtum bald nicht mehr ins Café oder Restaurant gehen können. Die Gastro-Branche reagiert.

Wer nicht geimpft oder genesen ist, kann in Luxemburgs Restaurants bald nicht mehr Essen gehen.
Für einen Besuch in einem Restaurant oder einer Bar wird ein negatives Testergebnis im Großherzogtum bald nicht mehr ausreichen. Um so viel Unentschlossene wie nur möglich zu einer Impfung gegen das Coronavirus zu bewegen, hat die Regierung in Luxemburg beschlossen, die 2G-Regelung für Freizeitaktivitäten einzuführen. Das bedeutet, dass nur geimpfte oder genesene Personen Zugang zu Einrichtungen haben: Ob Restaurant, Bar, Kino, Theater oder Freizeitsport. Geht es nach der Regierung, soll das Gesetz so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden.
Obwohl die Gastronomie-Branche mit strengen Maßnahmen gerechnet hat, war Horesca-Generalsekretär François Koepp am Montagabend alles andere als begeistert von der Ankündigung der neuen Regelung. «Wir werden noch weniger Kunden haben», befürchtet er, «wir hatten bereits die Auswirkungen der CovidCheck-Regelung zu spüren bekommen, als Kunden verschwanden, die zuvor einen Schnelltest machen konnten. Die Hälfte der Ungeimpften kam nicht mehr. Diesmal werden wir sie alle verlieren».
«Wir werden Polizei spielen»
Der Hotel- und Gaststättenverband trauert den Selbsttests nach, mit denen «25.000 Personen pro Tag oder eine halbe Million pro Monat» getestet werden konnten, um ihnen den Zugang zu Restaurants, Cafés und Bars zu ermöglichen. Zudem nimmt die Branche auch die möglichen Identitätskontrollen mit Befremden auf. Um gegen Personen vorzugehen, die ein gefälschtes Zertifikat oder das eines Bekannten verwenden, werden die Einrichtungen die Aufgabe haben, die Gültigkeit des vorgelegten CovidChecks zu überprüfen. Zumal der Betreiber im Betrugsfall mit Sanktionen rechnen müsse.
«Wir werden Polizei spielen. Hoffentlich werden wir wie sie bezahlt», scherzte François Koepp und betonte, dass die neuen Anstrengungen, die dem Hotel- und Gaststättengewerbe auferlegt werden, mit staatlicher Unterstützung einhergehen müssen. «Der Premierminister hat gesagt, dass die Beihilfen verlängert werden. Sie sind bis Dezember verlängert worden und die EU-Kommission erlaubt eine Fortsetzung bis Juni 2023», sagte Koepp und forderte «eine Rückkehr zu den Beihilfen von Juni 2021 (90 Prozent der Verluste für kleine Unternehmen, 75 Prozent für große Unternehmen). In Bezug auf die Kurzarbeit müssen wir zu 50 Prozent der nicht geleisteten Arbeitsstunden zurückkehren.» Zumal die Horesca darauf hinweist, dass aufgrund der neuen Infektionswelle bereits zahlreiche Veranstaltungen und Bankette abgesagt worden seien.
(nm/th/L'essentiel)