Hilfe für Kambodscha«Uns wurde von einem Sabbatjahr abgeraten»
DIFFERDINGEN – Cassie und Natasha haben sich trotzdem eine Pause vom Studium genommen, um kambodschanischen Schülern Englisch beizubringen.

«In Luxemburg wurde uns von einem Sabbatjahr abgeraten. Aber wir bereuen nicht, dass wir gegangen sind, denn die Arbeit war prägend. Wir sind viel reifer geworden», sagt Cassie. Im Frühjahr beschlossen die beiden 23-jährigen Differdinger während einer einjährigen Studienpause für zwei Monate in die Provinz Takeo in Kambodscha zu reisen, um Kindern Englisch beizubringen.
«Die Eingewöhnung war schwierig für mich. Schlafen auf einem Brett ohne Matratze, die Hygiene... Natasha hatte da weniger Schwierigkeiten», sagt Cassie. Die Umstellung, so hart sie auch anfangs war, war es unter dem Strich wert. «Die Kinder waren hinreißend und sehr süß. Der Respekt, den sie uns entgegenbrachten, war unglaublich groß. Es war seltsam, dass sie alle sofort aufgestanden sind, als wir in das Klassenzimmer kamen.»
«Ein sehr kleines Budget»
Cassies lebhafteste Erinnerung? Eine Familie aus dem Dorf, die in einer winzigen Wohnung mit notdürftigen Zimmern lebte. «Wir haben 1000 Dollar im Internet gesammelt, damit sie wenigstens ein Haus mit echten Mauern bauen konnte», erzählt sie begeistert.
Die Reise an sich war nicht sehr kompliziert. «Wir waren mit einem sehr kleinen Budget unterwegs. Am teuersten waren die Impfungen vor der Abreise», erklärt Cassie. Nächsten Herbst sind die beiden jungen Frauen wieder an der Universität, um ihren Master zu machen.
(Séverine Goffin/L'essentiel)