Nationales Fußballstadion – «Unser Projekt wäre schneller umsetzbar»

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Nationales Fußballstadion«Unser Projekt wäre schneller umsetzbar»

DIFFERDINGEN – Am Freitag hat Bürgermeister Claude Meisch vor dem Schöffenrat das Projekt zum nationalen Fußballstadion in seiner Gemeinde vorgestellt.

«Wir hatten vor zwei Wochen eine Unterredung mit Sportminister Romain Schneider und warten jetzt auf eine Antwort», erklärt Claude Meisch das Projekt, das einen Ausbau des bestehenden Stadions und den Bau zweier zusätzlicher Zuschauertribünen vorsehe.

Das Projekt erfordere nur 13 Millionen zusätzlicher Investitionen, da bereits 22 Millionen in den Neubau des Differdinger Stadions investiert worden seien. Durch die zusätzlichen Tribünen werde die Zahl der Sitzplätze von derzeit 1'960 auf 8'200 erweitert.

«Der Vorteil wäre, dass wir so eine schnelle Lösung des Problems Nationales Fußballstadion anbieten könnten. Der Ausbau würde nur ein Jahr dauern», so Meisch.

Differdingen als «Plan C»

Sein Parteikollege Xavier Bettel, der eine Renovierung des Stade Josy Barthel in Aussicht gestellt hatte, betrachtet das Projekt in der drittgrößten Gemeinde des Landes mit Argwohn. Claude Meisch weist die Kritik allerdings von sich: «Ich denke dass die Stadt Differdingen denselben Reflex wie die Hauptstadt hatte. Beide Gemeinden haben schnell auf ein Problem von nationaler Bedeutung reagiert. Aber unser Projekt wäre schneller umsetzbar und würde weniger kosten».

Der Bürgermeister von Differdingen sieht seinen Vorschlag als «Plan C» nach dem gescheiterten Projekt Liwingen und der Sanierung des alten Stadions in der Hauptstadt: «Wir sehen die Ansiedlung eines nationalen Fußballstadions in unserer Kommune nicht als Notwendigkeit an».

Verkehrsanbindung problematisch

Meischs Vorschlag liefert allerdings keine Antwort auf die wichtige Frage der Verkehrsanbindung. Trotz des geplanten Ausbaus der Parkflächen in Differdingen sind keine zusätzlichen Straßen im Projekt vorgesehen. Bei einem wichtigen Spiel wären sämtliche Verkehrsadern der Stadt verstopft.

«Wir planen eine Verlegung des Bahnhofs Oberkorn, so dass der Zugang zum Stadion direkt vom Bahnsteig aus möglich wäre. Wir warten allerdings auch schon seit 15 Jahren auf eine Umgehungsstraße für Differdingen, wodurch solche Probleme vermieden werden könnten. Die Stadt benötigt diese Straße unabhängig vom Stadion-Projekt, um eine optimale Entwicklung zu ermöglichen».

(L'essentiel Online/Chloé Murat)

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