Italien – Unwetter verwüstet Campingplätze

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ItalienUnwetter verwüstet Campingplätze

Ein heftiger Sturm hat am Donnerstag an der venezianischen Küste mehrere Wohnwagen zerstört und Bäume umgeworfen. Eine Person wird vermisst, mehrere sollen verletzt sein.

Bei Unwettern über Norditalien sind mehrere Menschen verletzt worden. Ein Mann wurde vermisst, seit eine Windhose über die Insel Albarella bei Venedig zog, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete.

In Cavallino-Treporti – ebenfalls bei Venedig – wurde eine Frau von einem umstürzenden Baum schwer verletzt. Sie kam mit einem Helikopter ins Krankenhaus. Um die 50 Menschen hätten sich an die Unfallstationen der Krankenhäuser gewandt, nachdem die Orte Caorle, Jesolo und San Michele al Tagliamento und Portogruaroan der Adriaküste von einer Windhose getroffen worden waren. Sie seien von umherfliegenden Gegenständen leicht verletzt worden.

Camper harren am Strand aus

Zuerst war es heiß und sonnig, dann wurde es plötzich sehr schnell dunkel am Himmel über einem Campingplatz in Jesolo. Dazu kamen heftige Winde auf. Dies schildert Leserreporter Victor Sousa auf Anfrage von 20 Minuten. «Die Leute flüchteten in ihre Wohnwagen, Bäume stürzten um und zerdrückten ein paar der Camper.» Er habe auch Personen mit Kopfverletzungen gesehen.

Sousa ist derzeit mit seiner Familie an der venezianischen Küste in den Ferien. Eigentlich wollten sie morgen abreisen, doch die umgestürzten Bäume hätten die Straße versperrt. An ein Durchkommen mit dem Auto sei momentan nicht zu denken. Alle Campingplatz-Bewohner müssten vorerst am Strand ausharren. In den Restaurants seien Notbetten aufgestellt worden. «Man hört hie und da wieder Krankenwagen-Sirenen und es fliegen Rettungshelikopter durch die Luft», so Sousa weiter.

Drei Stunden ohne Strom und Wasser

Augenzeugen schildern der Zeitung, «La Nuova Venezia», die Regenfälle hätten sie an einen tropischen Monsunregen erinnert. Unter den Besuchern sei Panik ausgebrochen, so der Besitzer des Campingplatzes zur Zeitung. Ein solch schweres Gewitter habe er jahrelang nicht mehr gesehen.

Auch etwas weiter südlich auf der Ferieninsel Albarella hinterließ der Sturm seine Spuren. «Bis etwa 14 Uhr war das Wetter schön mit ein paar vereinzelten Wolken am Himmel», schildert Leserreporter Samuel Kälin.

Dann entlud sich das Unwetter plötzlich und mit aller Heftigkeit. Ganze Karawanen von Einsatzwagen seien infolge des Sturms unterwegs gewesen. Während zwei bis drei Stunden habe es weder Strom noch Wasser gegeben.

Mehrere Tote am Wochenende

Der Zivilschutz hatte vor Gewittern, Regenschauern und Hagel sowie starkem Wind in mehreren Regionen im Norden des Landes gewarnt. Stürmen sollte es auch auf Sardinien, in der Toskana wurde mit Gewittern gerechnet.

Am Wochenende wahren mehrere Menschen bei schweren Unwettern in Norditalien gestorben. In südlichen Landesteilen fiel dagegen kein Tropfen vom Himmel: Die Hitze hielt an und damit auch die Waldbrandgefahr. Die Feuerwehr rückte wieder zu zahlreichen Einsätzen aus, etwa 45 Mal wurden beim Zivilschutz Löschflugzeuge angefordert, darunter im Latium, wo sich auch die Hauptstadt Rom befindet, auf Sizilien und in Kalabrien.

(L'essentiel/kaf/sda)

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