Paranoide Schizophrenie: Urteil in Pfälzer Mordprozess – Angeklagter wird in Psychiatrie untergebracht

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Paranoide SchizophrenieUrteil in Pfälzer Mordprozess – Angeklagter wird in Psychiatrie untergebracht

FRANKENTHA/LUDWIGSHAFEN – Vor rund einem halben Jahr hat ein Mann bei Ludwigshafen zwei andere getötet. Der Vater eines Opfers gibt an, mit dem nun gefällten Urteil zufrieden zu sein.

ARCHIV - 10.02.2023, Rheinland-Pfalz, Frankenthal: Der Angeklagte wird von Justizbeamten in den Verhandlungssaal im Landgericht  geführt. Rechts steht sein Anwalt Thilo Schwarz. Im Prozess um zweifachen Mord und versuchten Mord im Oktober 2022 in Ludwigshafen hat die Staatsanwaltschaft eine dauerhafte Unterbringung des Angeklagten in der Psychiatrie gefordert. (zu dpa «Mordprozess in Frankenthal: Unterbringung in Psychiatrie gefordert») Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Der Angeklagte hatte die Taten gestanden.

Uwe Anspach/dpa (Archiv)

Wegen einer tödlichen Messerattacke auf zwei Männer im Oktober 2022 wird der Angeklagte in einer Psychiatrie untergebracht. Das entschied das Landgericht Frankenthal (Pfalz) am Mittwoch. Einem Gutachter zufolge leidet der aus Somalia stammende Mann unter paranoider Schizophrenie.

Der Angeklagte, dessen genaues Alter unklar ist, soll in Ludwigshafen-Oggersheim mit einem Küchenmesser zwei Männer auf offener Straße ermordet sowie einen Kunden in einem Geschäft schwer verletzt haben. Den abgetrennten rechten Unterarm eines der Todesopfer soll der Mann auf den Balkon seiner ehemaligen Freundin geworfen haben. Zum Prozessauftakt hatte er die Taten eingeräumt.

Gutachter stellt Wahnvorstellungen fest

Mit dem Urteil folgte die Richterin dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Auch der Verteidiger hatte im Schlussantrag von einer Schuldunfähigkeit seines Mandanten gesprochen. Der Gutachter hatte das Verhalten des Angeklagten in der Verhandlung beobachtet und erklärt, der Mann leide unter Wahnvorstellungen.

Der Vater eines der Opfer sagte, er sei mit dem Prozess zufrieden. «Ich kann für mich einen Schlussstrich ziehen. Das heißt aber nicht, dass wir keinen Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen haben. Der ist weiterhin da», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

(DPA)

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