Nordkorea – US-Student entführt – um Kim Englisch beizubrigen?

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NordkoreaUS-Student entführt — um Kim Englisch beizubrigen?

Seit zwölf Jahren ist David Sneddon verschwunden. Nun mehren sich Hinweise, dass der US-Student von Nordkorea gekidnappt wurde.

Überraschende Wende im rätselhaften Fall um einen vermissten US-Studenten aus dem US-Staat Nebraska: David Sneddon verschwand im Jahr 2004 im Alter von 24 Jahren während eines Aufenthalts in China. Sneddon studierte an der Brigham Young University in Utah und verbrachte einige Monate in Asien, um seine Mandarin- und Koreanisch-Kenntnisse zu verbessern.

Den Eltern sagten die Behörden damals, ihr Sohn sei bei einer Hikingtour in der Tigersprung-Schlucht in der südchinesichen Provinz Yunnan ertrunken. Seine Leiche wurde jedoch nie gefunden.

Jetzt meldet ein japanischer Nachrichtendienst, Sneddon sei in Nordkorea gesichtet worden. Noch mehr: Der Mann soll nach Nordkorea entführt worden sein, um den heutigen nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un privaten Englischunterricht zu erteilen. Sneddon sei inzwischen verheiratet und Vater zweier Kinder.

Eltern machen US-Regierung Vorwürfe

Sie hätten nie an den Tod ihres Sohnes geglaubt, erzählen Roy und Kathleen Sneddon dem Sender KUTV. Die Familie richtete nach Davids Verschwinden eine Website ein. Darin schilderten sie ihre Vermutung, ihr Sohn sei nach Nordkorea entführt worden. «Es gibt zahlreiche Augenzeugen, die behaupteten, David nach dem Überqueren der Schlucht lebend gesehen zu haben.» Die Eltern warfen zudem der US-Regierung vor, sich nicht stark genug für die Aufklärung des Falles einzusetzen.

«Ein Teil des Bericht ist sehr wahrscheinlich wahr», sagt Mutter Kathleen Sneddon. Große Hoffnung, ihren Sohn bald wiederzusehen, macht sich die Frau jedenfalls nicht. «Wir wissen im Moment gar nichts Konkretes über ihn.»

(L'essentiel/kle)

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