Unabhängigkeitsreferendum – USA klinken sich in Schottland-Debatte ein

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UnabhängigkeitsreferendumUSA klinken sich in Schottland-Debatte ein

Das Weiße Haus lässt Skepsis gegenüber einer Abspaltung Edinburghs durchblicken. Premier Cameron schickt derweil einen letzten Bittruf an die Schotten.

Staatenlenker Obama, Cameron: Ein unabhängiges Schottland könnte die Beziehungen zwischen den USA und Großbritannien verschlechtern.

Staatenlenker Obama, Cameron: Ein unabhängiges Schottland könnte die Beziehungen zwischen den USA und Großbritannien verschlechtern.

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Zwei Tage vor dem Unabhängigkeitsreferendum in Schottland erhält der britische Premier David Cameron Unterstützung aus Washington. Ein Sprecher von US-Präsident Obama sprach sich indirekt gegen eine Abspaltung und plädierte für ein «starkes, robustes, vereinigtes und effektives» Großbritannien aus. Es sei allerdings allein Sache der Schotten zu entscheiden, ob sie Teil der Union bleiben wollten, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest.

Die Vereinigten Staaten wollten sich in den Prozess nicht einmischen. Was eine schottische Unabhängigkeit für die diplomatischen Beziehungen bedeuten würde, wollte Earnest nicht kommentieren. Die USA und Großbritannien sind sehr enge Alliierte. Die «Special Relationship» zwischen den beiden Nationen könnte durch eine schottische Abspaltung nachhaltig erschüttert werden.

Cameron bettelt um Schottland

Cameron hat wenige Tage vor der Abstimmung noch einmal um die Gunst der Gegner der Abspaltung geworben. Bei einer leidenschaftlichen Rede in Aberdeen bettelte er: «Bitte, bitte bleibt bei uns».

Am Dienstag legte der Londoner Regierungschef noch einmal nach und versprach Schottland weitreichende Selbstbestimmung unter dem Dach der Union. Wenn das Land beim Referendum am Donnerstag die vollständige Unabhängigkeit ablehne, könne es etwa über die Gesundheitsausgaben selbst entscheiden, heißt es in einem offenen Brief, den neben Cameron auch Oppositionsführer Ed Miliband von der Labour Partei und Vizepremier Nick Clegg von den Liberaldemokraten unterzeichneten. Er erschien am Dienstag auf dem Titel der schottischen Tageszeitung Daily Record. Die stellvertretende schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon erklärte, der Brief sei unglaubwürdig und nicht ausreichend.

(L'essentiel/dpa)

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