François Benoy – «Verhütung muss auch Männersache sein»

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François Benoy«Verhütung muss auch Männersache sein»

LUXEMBURG – Der Abgeordnete François Benoy will, dass Männer beim Thema Verhütung stärker einbezogen werden. Er fordert eine ernsthaftere Debatte.

Laut dem Déi Gréng-Politiker sollen auch Männer sich ihrer Verantwortung beim Thema Verhütung bewusster werden.

Laut dem Déi Gréng-Politiker sollen auch Männer sich ihrer Verantwortung beim Thema Verhütung bewusster werden.

«Wir können im Jahr 2021 die Last der Empfängnisverhütung nicht allein den Frauen aufbürden». Nicht zuletzt deshalb hatten der Grünen-Abgeordnete François Benoy und sein Kollege Marc Hansen (DP) die Minister für Gleichstellung von Frauen und Männern, Gesundheit und soziale Sicherheit in einer parlamentarischen Anfrage zu diesem Thema befragt.

«Am Ende haben wir wenig Antworten bekommen, nur ziemlich konventionelle Zahlen zur weiblichen Empfängnisverhütung», bedauert Benoy. «Unser Ziel war auch, eine Debatte zu eröffnen, die im weiteren Sinne mit der Frage der Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu tun hat», sagt er gegenüber L'essentiel. Dazu brauche man eine möglichst offene Diskussion und müsse alle Möglichkeiten aufzeigen, die jeder und jedem zur Verfügung stehen. «Wenn die Frau 20 Jahre lang die Verantwortung für die Empfängnisverhütung getragen hat, oft unter Einnahme von Hormonen, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, warum sollte der Mann dann nicht überlegen, wie er sie übernehmen kann?», fragt François Benoy. «Empfängnisverhütung muss auch Männersache sein.»

« Es ist eine gesellschaftliche Entscheidung »

«Ich sage nicht, dass alle Männer eine Vasektomie haben sollten, sobald ihre Pläne für Kinder vorbei sind», stellt der Parlamentarier klar. «Aber wir könnten das Bewusstsein für dieses Thema bei den Männern schärfen.» Er meint: «Wenn man echte Wege eröffnet, wirkt sich das aus». Beispiel sei die Flexibilisierung des Elternurlaubs. Die Zahl der Väter, die sich entschieden haben, ihren Kindern mehr Zeit zu widmen, habe explosionsartig zugenommen. «Es ist eine gesellschaftliche Entscheidung.» Eine erfolgreiche, denn das Mittel sei auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt.

Zur bevorstehenden Gratis-Kondom-Aktion, die die Menschen zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Verhütungsmitteln bewegen soll, äußerte er sich deutlich: «Wenn ein Mann ans andere Ende der Stadt zum Familienplanungsbüro gehen muss, um kostenlos zu verhüten, macht das keinen Sinn.»

(mc/L'essentiel)

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