Luxemburg – Verkehrsstaus zwingen Banken zum Umdenken

Die Arbeitgeber in Luxemburg denken angesichts immer mehr Verkehrsstaus um. Flexible Arbeitszeiten stehen jetzt ganz oben auf der Agenda. Bei den großen Playern im Finanzsektor ist diese Praxis bereits zur Regel geworden. Bei der Banque Internationale à Luxembourg (BIL) haben die Angestellten beispielsweise die Wahl, zu einem von vier verschiedenen Zeitpunkten zur Arbeit zu kommen. So trudeln die einen schon um 6 Uhr morgens ein, die letzten gehen dann erst um 21 Uhr.

Alle Mitarbeiter können davon profitieren, sagt Karin Scholtes, Leiterin der Personalabteiliung. Es gibt allerdings Einschränkungen: So sind Filialmitarbeiter an die Öffnungszeiten gebunden, in anderen Abteilungen sind wiederum Bereitschaftsdienste notwendig. Laut den Angaben der Bank nutzen 90 Prozent der Angestellten die Zeitfenster 7 bis 19 Uhr und 8 bis 20 Uhr. Die BIL ist aber nicht die einzige Bank, die eine derartig flexible Diensteinteilung anbietet.

Bei der BGL BNP Paribas gilt die Regeldienstzeit 7 bis 19 Uhr, allerdings gibt es Tageszeiten, zu denen Mitarbeiter verpflichtend anwesend sein müssen – und zwar zwischen 9.30 und 11.30 Uhr sowie zwischen 14.15 und 16 Uhr. «Dadurch erreichen wir die Balance zwischen individuellen Bedürfnissen der Kunden, der Mitarbeiter und der Arbeitsorganisation», schreibt die Bank in einer Mitteilung.

Die Bankenvereinigung Aleba erklärt, dass das System der flexiblen Arbeitszeiten «sehr vorteilhaft» für Arbeitnehmer ist. Es sei erfreulich, dass eine große Mehrheit der Unternehmen am Finanzplatz ein solches bereits eingeführt habe. Das Syndikat präzisiert aber, dass das System nicht gottgegeben ist. «Der Arbeitgeber kann von heute auf morgen entscheiden, wieder fixe Arbeitszeiten einzuführen.»

(Thomas Holzer/L'essentiel)