Razzia in der PfalzVerschollene Nazipferde tauchen in Großregion auf
PFALZ - Kriminalermittler haben bei bundesweiten Razzien haufenweise Nazi-Kunst entdeckt. Der spektakulärste Fund gelang den Beamten in Bad Dürkheim.

Beide Pferdeskulpturen, die vor Hitlers Reichskanzlei standen, sind wieder aufgetaucht.
Beamten des Landeskriminalamts Berlin ist in der Großregion ein echter Coup gelungen: Die Kunstfahnder haben in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) etliche Werke von Künstlern aus der Nazi-Zeit entdeckt. Wie Spiegel Online berichtet, hätten die Beamten in einer Großaktion Wohnungen und Häuser von sieben Beschuldigten in ganz Deutschland durchsucht. Bei den Verdächtigen soll es sich um Hehler handeln.
Der größte Fang ging den Ermittlern bei einem Unternehmer in der pfälzischen Kurstadt Bad Dürkheim ins Netz. Der Mann hatte die beiden tonnenschweren «Schreitenden Pferde» des Bildhauers Josef Thorak (1889-1952) sowie ein monumentales Granit-Relief von Arno Breker (1900-1991) in einer Lagerhalle gebunkert, wie ein Sprecher der Behörde bestätigte.
Die Bild-Zeitung hatte am Mittwoch den Fund der Pferde gemeldet. Die Bronze-Skulpturen waren zur Aufstellung vor Hitlers Reichskanzlei angefertigt worden. Nach dem Krieg waren sie auf einem Kasernengelände in Eberswalde (Brandenburg) aufgetaucht, wo sie 1989 jedoch verschwanden. Das fünf mal zehn Meter große Breker-Relief zeigt einen halbnackten muskulösen Kämpfer mit Schwert. Was mit den Kunstwerken passiert, ist derzeit noch unklar.
(jt/dpa/L'essentiel)