natur&ëmwelt«Viele kleine Imker haben gar keine Bienen mehr»
KOCKELSCHEUER - Die Stiftung natur&ëmwelt hat am Donnerstag auf seiner Pressekonferenz auf die hohen Verluste in Luxemburgs Bienenvölkern aufmerksam gemacht.

Die Stiftung «natur & ëmwelt» warnt vor dem Bienensterben in Luxemburg.
In Luxemburg gibt es immer weniger Bienen. Das ist zwar bekannt, doch besonders im vergangenen Winter hätten die Bienenvölker im Land dramatische Verluste hinnehmen müssen, wie «natur&ëmwelt» am Donnerstag mitteilte. Bei der Pressekonferenz in Kockelscheuer informierten die Vertreter der Stiftung über die dramatische Lage in Luxemburg und ganz Europa.
Laut der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten der internationalen Naturschutzunion ist fast jede zehnte Wildbienenart in Europa vom Aussterben bedroht. Für das Großherzogtum seien vorläufige Zahlen aus der jährlichen Zählung der Honigbienen alarmierend. «Bei den Bienen sieht es in diesem Jahr sehr schlecht aus. Viele kleine Imker haben gar keine Bienen mehr. Viele melden das auch nicht aus Angst, dass sie ausgelacht werden. Ich vermute Pollenvergiftung durch einen ganzen Cocktail aus Pestiziden», wird Michel Collette, ein Imker aus Mertzig, zitiert.
Intensive Landwirtschaft
Grund seien laut natur&ëmwelt-Biologin Lea Bonblet vor allem die intensive Landwirtschaft und zunehmende Zersiedlung. «Wildbienen spielen bei der Bestäubung vieler Kulturpflanzen und Wildblumen eine Schlüsselrolle, die für unsere Gesellschaft und unsere Landwirtschaft von essentieller Bedeutung sind.»
Zwar sind drei «Bienengifte» seit Dezember 2013 europaweit für eine Vielzahl von Anwendungen verboten, doch das geht der Stiftung nicht weit genug. Es müsse im Umgang mit Pestiziden weitereichendere Maßnahmen getroffen werden. «Wir rechnen mit einem neuen Entwurf des Nationalen Aktionsplans Pestizide nicht vor dem Sommer», sagt Präsident Roby Biwer. Das könne dann eine Ewigkeit dauern.
(jm/L'essentiel)