Coronavirus in Luxemburg«Viele Schüler halten sich nicht an die Maßnahmen»
LUXEMBURG – Einige Lehrer prangern die aktuellen Zustände an den Schulen an. Die Zusammenlegung der Gruppen sei ein Fehler gewesen.

In vielen Klassensälen könne der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden.
«Seitdem die Gruppen A und B zusammengelegt wurden, sind die Dinge aus dem Ruder gelaufen». Zwei Lehrer eines Lyzeums in Esch/Alzette und ein weiterer aus der Hauptstadt glauben, es sei ein Fehler gewesen, die Schüler wieder gemeinsam zu unterrichten. Die vergangenen Wochen seien zudem von mangelnder Kommunikation, Problemen mit den Stundenplänen und unvorsichtigen Schülern geprägt gewesen.
«Obwohl einer meiner Schüler positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ist die Klasse nicht unter Quarantäne gestellt worden», sagt der Lehrer aus Esch und ergänzt: «Die Eltern machen sich große Sorgen. Sie zu beruhigen fällt schwer. Wir sind 24 Personen, die in einem Raum sitzen, in dem der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann. Außerdem haben sie Schüler Probleme, sich an die Maßnahmen zu halten.»
«Viele Lehrer haben Angst»
Der Lehrer, der in der Hauptstadt tätig ist, sagt im Gespräch mit L'essentiel, dass «die Schulleitung von der Situation völlig überfordert ist». Zwar würden die von der Regierung geforderten Maßnahmen umgesetzt, allerdings fühle sich der Lehrkörper bei einigen Entscheidungen übergangen.
Was Patrick Remakel, Präsident der Nationalen Lehrergewerkschaft wirklich beunruhigt, ist der Beginn des neuen Schuljahres im September: «Wir hoffen, dass uns nicht in letzter Minute gesagt wird, was wir zu tun haben», sagt er. Es müsse einen Plan für den Fall einer zweiten Welle geben. «Viele Lehrer haben Angst, wieder zur Schule zu gehen», so Remakel.
(Ana Martins/L'essentiel)