21 Tote – Von Attentätern in Mumbai fehlt jede Spur

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21 ToteVon Attentätern in Mumbai fehlt jede Spur

Nach der Detonation von drei Sprengsätzen im indischen Mumbai gibt es noch keine Hinweise auf die Attentäter. Bei den Anschlägen wurden mindestens 21 Personen getötet und 131 verletzt.

Nach der verheerenden Bombenserie in der indischen Finanzmetropole Mumbai haben die Behörden noch keine Spur von den Attentätern oder deren Hintermännern. «Alle Gruppen die fähig sind, einen solchen Anschlag zu verüben, stehen unter Verdacht», sagte Innenminister Palaniappan Chidambaram am Donnerstag.

Man ermittle in alle Richtungen. Einen Tag nach den Anschlägen sei es aber noch zu früh, «mit dem Finger auf eine bestimmte Gruppe zu deuten», sagte Chidambaram weiter. Klar sei nur, dass die Täter «sehr gefühllos» gehandelt hätten, vielleicht sei es eine sehr kleine, geheim operierende Gruppe.

Islamistische Gruppen unter Verdacht

Am Mittwochabend waren binnen einer Viertelstunde in mehreren belebten Vierteln Mumbais drei Sprengsätze explodiert. Nach neuen Angaben der Regierung vom Donnerstag wurden dabei 21 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt.

Der Taten verdächtigt wurden zunächst zwei islamistische Gruppen, die in der Vergangenheit Angriffe in Indien verübt hatten: die im Inland gegründeten Indischen Mudschahedin und die pakistanische Lashkar-e-Taiba. Das indische Innenministerium hatte von einem «Terrorangriff» gesprochen.

Indische Städte «anfällig» für Anschläge

Chidambaram nahm am Donnerstag die Geheimdienste in Schutz; die Taten könnten nicht auf ein Versagen ihrerseits zurückgeführt werden. Nach den islamistischen Terrorangriffen im November 2008 in Mumbai, bei denen insgesamt 166 Menschen getötet wurden, seien die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. Die Geheimdienste hätten seitdem eine Reihe geplanter Attentate verhindert.

Die Inder lebten allerdings in der «problematischsten Nachbarschaft der Welt», fügte der Innenminister hinzu. Pakistan und Afghanistan seien «das Epizentrum des Terrorismus». Daher seien alle indischen Städte «anfällig» für Anschläge.

UNO verurteilt Anschläge

Die UNO hat die Anschläge von Mumbai mit mehr als 20 Toten verurteilt. Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte am Mittwoch in New York alle terroristischen Angriffe «mit den schärfsten Worten». Der Koreaner wünschte den Hinterbliebenen Kraft. Auch der deutsche UNO-Botschafter Peter Wittig, der den UNO-Sicherheitsrat in diesem Monat leitet, sprach im Namen der 15 Mitgliedsländer den Familien der Opfer sein Beileid aus.

Terrorismus in all seinen Formen sei eine der größten Bedrohungen der internationalen Sicherheit und des Friedens, sagte Wittig. «Alle terroristischen Anschläge sind verbrecherisch und ungerechtfertigt, unabhängig von den Motiven, wo auch immer, wann auch immer und von wem auch immer verübt.»

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