Tragisches SchicksalVon der glitzernden Leinwand auf die Straße
Mit der deutsch-türkischen Produktion «Gegen die Wand» wurde er berühmt. Nun ist Birol Ünel obdachlos.

Im mehrfach ausgezeichneten Spielfilm «Gegen die Wand» spielt Birol Ünel (53) einen Säufer am Rande der Existenz. Dafür erhielt er 2004 sogar den Deutschen Filmpreis. Nun scheint sich das Schicksal seiner Rolle auch ins echte Leben übertragen zu haben. Der Türke gab wenige Jahre später seine Alkoholsucht zu, heute ist er obdachlos.
Der «Bild» erzählte er von seinem traurigen Leben. Reporter hatten ihn zuvor schlafend am Kottbusser Tor in Berlin gefunden, Ünel bat darauf, das Foto zu veröffentlichen – um so auf sein Schicksal aufmerksam zu machen.
«Ich habe auch keine Erklärung dafür»
Wie genau Ünel in diese missliche Lage geraten ist, kann er sich selbst nicht wirklich erklären. Der Zeitung sagt er: «Das ist alles völlig verflixt. Ich habe auch keine rationale Erklärung dafür.»
Offenbar wohne er momentan in einer WG, habe aber die Schlüssel verloren – und seine Mitbewohner seien gerade in den Ferien. Er müsse sich jetzt reorganisieren und eine neue Bude finden. 600 Euro könne er monatlich dafür aufbringen.
«Vier bis fünf Bier am Tag»
Der 53-Jährige hat noch viele Fans in Deutschland und der Türkei. Auch während des Interviews mit der «Bild» wird er erkannt. Der Rummel um seine Person hat aber abgenommen, seitdem publik geworden war, dass er ein starkes Alkoholproblem hat. «Heute trinke ich nur noch vier bis fünf Bier am Tag», versichert Ünel.
Wie es mit dem einst gefeierten Schauspieler weitergeht, steht noch in den Sternen. Er zeigt sich optimistisch und spricht von Projekten, die gerade in der Pipeline seien. Es bleibt zu hoffen, dass er wieder an seine alten Erfolge anknüpfen kann.
(L'essentiel/las)