Rio de JaneiroVor dem Olympia-Strand schwimmen Leichenteile
Die Olympia-Stadt Rio de Janeiro wird vom nächsten Skandal erschüttert. Die Polizei fand an der Copacabana eine verstümmelte Leiche - direkt am Beachvolleyball-Stadion.
Blick auf das Beachvolleyball-Stadion an der Copacabana in Rio de Janeiro.
Eine verstümmelte Leiche ist am Mittwoch auf der Copacabana in Rio de Janeiro angeschwemmt worden. Auf dem Strandabschnitt sollen im August die olympischen Beachvolleyball-Bewerbe ausgetragen werden. Laut Polizei wurden ein abgetrennter Fuß und andere Körperteile angeschwemmt. Angaben über die Identität der Leiche liegen noch nicht vor.
Wie der Independent meldet, toben in den Armenvierteln von Rio derzeit massive bewaffnete Kämpfe, nachdem der Drogencapo Nicolas Labre Pereira de Jesus alias «Fat Family» der Polizei während eines Krankenhausaufenthalts auf blutige Weise entkommen war. Rund 20 Bandenmitglieder halfen bei der Befreiung ihres Anführers und schossen auf Militärpolizisten. Bei dem Ausbruch kam ein Patient ums Leben, mehrere Krankenschwestern wurden verletzt. Pikant: In der Klinik Souza Aguiar im Stadtzentrum sollen im August Athleten und Touristen behandelt werden.
Die Leiche am Strand ist nur eine von vielen Skandalen im Vorfeld der Olympischen Spiele. Rund fünf Wochen vor Beginn des Welt-Sportfests gärt es am Zuckerhut immer mehr. Die Kriminalität steigt, der Bundesstaat Rio steht am Rande der Pleite, Streiks lähmen Universitäten und Krankenhäuser in der Millionenpetrole, weil Gehälter nicht oder nur sehr verzögert gezahlt werden. Ganz Brasilien steckt wegen des Preisverfalls beim Erdöl in einer schweren Rezession. 2015 war die Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent eingebrochen, für das laufende Jahr wird auch ein Minus erwartet. Auch die Ausbreitung des Zika-Virus in Brasilien rief Verunsicherung hervor.
(jt mit dpa/L'essentiel)