Indonesien – Vulkanausbruch fordert bereits 25 Tote

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IndonesienVulkanausbruch fordert bereits 25 Tote

In Indonesien fordert der wieder erwachte Vulkan Merapi immer mehr Todesopfer. Unter dem riesigen Lavadom steigt der Druck. Es könnte zu einer grossen Eruption kommen.

Innerhalb weniger Stunden hatten Vulkanologen bereits am Montagabend 137 Eruptionen im Krater auf der Insel Java registriert.

Innerhalb weniger Stunden hatten Vulkanologen bereits am Montagabend 137 Eruptionen im Krater auf der Insel Java registriert.

Nach dem Ausbruch des Vulkans Merapi in Indonesien ist die Zahl der Toten auf mindestens 25 gestiegen. Mehr als ein Dutzend Menschen seien mit Verletzungen eingeliefert worden, sagte eine Spitalsprecherin am Mittwoch.

Der Merapi war am Dienstag ausgebrochen. Der Vulkanologe Gede Swantika, der für die Regierung arbeitet, äusserte die Hoffnung, dass der Druck allmählich und nicht abrupt aus dem Vulkan entweicht. Allerdings sei es noch zu früh, dies mit Sicherheit vorherzusagen.

Noch immer liege eine heftige Eruption im Bereich des Möglichen. «Aber wenn es eine Weile so weitergeht wie jetzt, dann haben wir einen langsamen und langen Ausbruch», sagte er. Das erste Opfer war ein Baby, das heisse Asche eingeatmet hatte.

137 Eruptionen innerhalb kurzer Zeit

Innerhalb weniger Stunden hatten Vulkanologen am Montagabend 137 Eruptionen im Krater auf der Insel Java registriert. Lava floss und heisse Asche flog umher. Am Dienstag wurden die ersten Anwohner in Sicherheit gebracht: Für Kinder und ältere Menschen richteten die Behörden im Distrikt Magelang Notunterkünfte ein.

«Die anderen Einwohner sind in Alarmbereitschaft und jederzeit zur Flucht bereit, wenn es nötig werden sollte», sagte ein Sprecher der Distriktverwaltung. In umliegenden Gemeinden verteilten Helfer Zelte und Decken. Die Behörden forderten rund 11 400 Dorfbewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen.

Der fast 3000 Meter hohe Merapi («Feuerberg») ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Er liegt 25 Kilometer nördlich der Grossstadt Yogyakarta auf der indonesischen Insel Java.

Im Umkreis des Merapi wohnen mehr als drei Millionen Menschen, 40 000 davon an den Hängen des Vulkans. Viele Bauern wollen ihre Felder dort nicht verlassen. Die Lage ist beliebt, weil die Vulkanerde höchst fruchtbar ist.

Letzter Ausbruch 2006 mit Todesopfern

Beim jüngsten Ausbruch 2006 hatte sich das Gas mit einer Fontäne entladen und Gerölllawinen ausgelöst. Zwei Menschen starben. Beim Ausbruch des Merapi von 1994 wurden 66 Menschen getötet. Die verheerendste Eruption in der jüngeren Geschichte ereignete sich 1930: Damals wurden 13 Dörfer vernichtet, 1370 Menschen starben.

(20 Minuten)

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