Kein GPS-AboVW rückte bei Kindesentführung den Standort des Autos nicht heraus
Ein Auto mit Kind am Rücksitz wurde entführt. Die örtliche Polizeibehörde ersuchte zum Aufspüren des Autos um Hilfe bei VW. Diese wollten aber erst 150 Euro an Abo-Gebühren erheben.

- von
- Riccardo Castellano
Bei einer Entführung im US-Bundesstaat Illinois nahm ein Autodieb versehentlich das Kind der Besitzerin auf dem Rücksitz mit. Die Polizei wollte den Volkswagen nach der Entführung sofort per GPS tracken – doch VW verweigerte diesen Dienst. Grund dafür: Ein abgelaufenes Abonnement.
Die schwangere Mutter hielt sich in Waukegan, nördlich der US-Stadt Chicago, auf. Sie verließ ihr Auto, um eines ihrer Kinder ins Haus zu bringen. Der Dieb nutzte die Gelegenheit sogleich und schlug die Frau nieder. Danach fuhr er mit ihrem Auto davon – inklusive zweitem Kind auf dem Rücksitz. Er fuhr dabei über die Mutter und verletzte sie schwer.
Kein Tracking ohne Abo
Die 33-Jährige konnte aber noch die Polizei verständigen. Diese reagierte sofort und rief bei VW an, um den Wagen dank integriertem GPS-Service sofort zu lokalisieren. Doch die zuständige Person beim VW-Dienst Car-Net wollte den Standort erst herausgeben, wenn die Abo-Gebühr von umgerechnet 150 Euro beglichen werde.
Der Polizei-Beamte Christopher Covelli plädierte mehrmals auf die «extrem dringenden Umstände», doch der VW-Angestellte ließ nicht locker. So musste der Polizist in aller Schnelle eine Kreditkarte auftreiben, ein Abo lösen und wieder anrufen, um den Standort des VW zu erhalten. Das teilte Covelli gegenüber der Chicago Suntimes mit.
Volkswagen entschuldigt Regelverstoß
Am Schluss war der Aufwand trotzdem ohne Ertrag: In der Zwischenzeit fanden andere Polizisten den Wagen sowie das Kind auf einem Parkplatz. Die Mutter wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Entführer wurden dabei von Passanten gesichtet, wie sie das Auto stehen ließen und flüchteten. Die Polizei sucht weiter nach den Tätern.
Volkswagen USA gab in einem Statement bekannt, dass es sich um einen Regelverstoß handelt: «Wir haben für solche Notfälle vorgesorgt. Es war bisher nie ein Problem, leider gab es in diesem Fall einen Regelbruch.» Die Firma wird nun untersuchen, wie sich dieser Vorfall ereignen konnte.