Luxemburger GefängnisWärter von Schrassig erhalten Morddrohungen
SCHRASSIG – Gefängniswärter wurden auf Facebook mit dem Tod bedroht. Der Verein der Strafvollzugsbediensteten ist alarmiert.

In der Haftanstalt in Schrassig ist die Situation angespannt.
Mehrere Wärter im Gefängnis in Schrassig haben via Facebook Morddrohungen erhalten. Unter einem Beitrag von Wort.lu ruft ein Nutzer dazu auf «alle Leute in Uniform zu erschießen». Die Wohnorte seien nämlich bestens bekannt. Ein anderer hofft, dass sich die Aufseher «nach draußen trauen». Dort seien sie nämlich «nicht so stark, wie sie auf der Arbeit immer behaupten».
Der Verein der Strafvollzugsbediensteten (AAP) reagierte mit einem Communiqué auf die «beunruhigenden» Morddrohungen und fordert die sofortige Verfolgung der Verantwortlichen. Die Zahl der Wachen, die Opfer von Gewalt werden, «nimmt ständig zu». Deshalb fordert die AAP die zuständigen Behörden auf, «die für den Schutz des Personals und der Häftlinge notwendige Ausrüstung» zur Verfügung zu stellen, um in einer Krisensituation angemessen eingreifen zu können. «Die derzeitige Ausrüstung entspricht nicht den Erfordernissen», heißt es dort weiter.
Situation droht zu eskalieren
Darüber hinaus behauptet der Verein, die Generalstaatsanwaltschaft sei sich der «Dringlichkeit der Situation, in der sich das Gefängnispersonal befindet», nicht bewusst. Bisher gibt es noch keine Stellungnahme vonseiten der Staatsanwaltschaft. Die AAP habe jedoch bereits einen Termin mit dem Justizminister vereinbart, teilt der Verein auf Nachfrage von L'essentiel mit. Über das Datum bewahrte sie Stillschweigen.
Das Klima im Gefängnis Schrassig ist angespannt. Am 30. März kam es zu einem Sitzstreik, an dem sich einige Gefangene beteiligten. Sie protestierten gegen Überfüllung der Gefängnisse, Missachtung der Menschenrechte, schlechte Haftbedingungen und mangelnde Vorbereitung auf die soziale Wiedereingliederung.
(L'essentiel)