«LU-Alert»Warn-SMS hat nicht alle Menschen in Luxemburg erreicht
LUXEMBURG – In einem Test sollten Handy-Nutzer im Großherzogtum am Montag die erste Warn-SMS erhalten. Eigentlich. Doch einige erhielten sie früher als andere – und manch einer wartet wohl immer noch.
- von
- Joseph Gaulier

Nicht alle in Luxemburg haben am Montag eine Test-SMS von Alert-LU bekommen.
Einige haben die Warn-SMS kurz nach 12 Uhr erhalten, andere etwas später – und viele warten wohl noch immer darauf. Am Montag ist in Luxemburg eine erste Testkampagne für SMS-Warnungen gestartet worden, die mit dem Ertönen der Sirenen einherging. Ziel ist es, die Bevölkerung im Falle einer Katastrophe – also einer Atom- oder Naturkatastrophe oder etwa einem Attentat – warnen zu können. Die SMS «Lu-Alert» sollte «auf allen Telefonnummern im Land, einschließlich der ausländischen Nummern» landen, wie das Innenministerium am Montag versicherte.
Nach L'essentiel-Informationen erreichten jedoch nur wenige Telefone mit ausländischer Nummer die Warnung. Doch «das hätte so passieren müssen», hieß es aus dem Ministerium, das allerdings auch eine gewisse «Diskrepanz» bei den Empfangszeiten einräumte. Dies sei auf die Netzbetreiber zurückzuführen, die gezwungen seien, den Versand zu staffeln. «Im Idealfall hätte die Test-Nachricht vor 13 Uhr eintreffen sollen», teilt das Innenministerium mit, «wir müssen mit den Betreibern nun Bilanz ziehen, um zu sehen, was verbessert werden kann. Deshalb haben wir einen Test gemacht, um die Übung zu analysieren und eine bessere Abdeckung zu erreichen». Wie viele Telefone im Land erreicht wurden sei aber noch unklar. Die Empfänger und jene, die nichts erhalten haben, würden gebeten, Beschwerden an lu-alert@mi.etat.lu weiterzuleiten.
In sozialen Netzwerken wirksamer?
Auch wenn es nur ein Test war, so kann er doch zur Beruhigung beitragen. Zumindest, wenn die Nachricht im Ernstfall ankommt. «Wir wissen jetzt was passiert, wenn es eine echte Warnung gibt», sagt Einwohnerin Jessica. Sie sei davon überzeugt, dass es im Notfall nützlich ist – bei extremen Wetterereignissen ebenso wie bei einem Bombenalarm «im Kriegsfall». Sarah ist diesbezüglich etwas skeptischer: Zwar sei es ihrer Ansicht nach eine Ergänzung zu den Nachrichten in den Medien, allerdings sieht die 27-Jährige auch die Gefahr eines möglichen Missbrauchs.
Jean-Paul findet die Warnhinweis gut: «Jeder hat ein Handy, also bringen diese Nachrichten etwas, wenn es Überschwemmungen, Hitze oder Unfälle gibt», sagt er. Rodrigo ist jedoch der Meinung, dass die Nachrichten in sozialen Netzwerken wirksamer seien, «für SMS haben wir nicht immer die Zeit». Auch Mattia stört sich an der Kurznachricht: «Das Problem ist, dass Werbung ähnlich aussieht wie die SMS», meint der 17-Jährige. Die Nachricht könnte also im Ernstfall nicht als Warnung erkannt und deshalb irrtümlicherweise ignoriert werden. Anderswo wiederum sind diese Art Nachrichten bereits bekannt, wie Francesca erzählt: «Bei uns in Griechenland gibt es sie bereits bei Bränden, Überschwemmungen, Erdbeben oder Covid-19», sagt sie, «es hilft den Menschen, sich zu schützen».