Katastrophe in Japan – Warum der Vulkan so überraschend ausbrach

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Katastrophe in JapanWarum der Vulkan so überraschend ausbrach

Ohne Vorwarnung brach am Wochenende der Vulkan Ontake aus und brachte Dutzenden Wanderern den Tod. Warum sah die Naturkatastrophe niemand voraus?

Lavafontänen, die aus dem Boden schiessen; ein Magmafeld, das inzwischen eine Fläche von gut 37 Quadratkilometern bedeckt und Nebelschwaden aus giftigem Schwefeldioxid (SO2) – vor einigen Wochen mehrten sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch des Vulkans Bárarabunga auf Island. Doch noch ist nichts passiert.

Ganz anders in Japan. Dort ist am Wochenende der Vulkan Ontake rund 200 Kilometer westlich von Tokio überraschend und mit voller Kraft ausgebrochen – mit verheerenden Folgen: Innerhalb von Sekunden verschluckte die Aschewolke Menschen, Tiere und Gebäude. Augenzeugen berichteten von herabfallenden Steinen «so gross wie Autos». Insgesamt dürften bei der Naturkatastrophe nach bisherigen Schätzungen 32 Menschen ums Leben gekommen sein.

Einer der gefährlichsten Vulkane weltweit

Warnungen vor einer möglichen Eruption hat es nicht gegeben – weil niemand sie hat kommen sehen, wie die nationale Meteorologische Behörde in Japan mitteilte. Der Grund: Bei dem mit 3067 Metern zweithöchsten Vulkan Japans handelt es sich um einen von den rund 700 aktiven Schichtvulkanen – auch Stratovulkane genannt – auf der Welt. Ihre Hänge sind oben steil und unten flach abfallend. Einige ihrer berühmtesten sind der Fuji in Japan, der Mount St. Helens in den USA und der Vesuv in Italien.

Sie alle befinden sich dort, wo die Kontinentalplatten auf- und abtauchen und sich übereinander schieben. Weil dies spontan passiert, kann niemand sagen, wann es wieder so weit sein wird. Typisch für die Ausbrüche von Schichtvulkanen ist das hohe Tempo, mit denen sie Asche und Steine ausspucken. Mit bis zu 700 Stundenkilometern werden sie bis zu 40 Kilometer in die Höhe geschleudert. Das macht sie zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt.

(L'essentiel/fee)

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