Öffentlicher NahverkehrWarum wurden zwei Buslinien nach Mont-Saint-Martin gestrichen?
MONT-SAINT-MARTIN – Das Mobilitätsministerium hat beschlossen, die Haltestellen in Frankreich der Linien RGTR 703 und 732 nach 18.30 Uhr aufgrund der Vorfälle in Mont-Saint-Martin zu streichen.
- von
- Olivier Loyens

Das Mobilitätsministerium hat entschieden, die Linie 703 ab 18.30 Uhr nur noch bis Aubange und nicht mehr bis Mont-Saint-Martin fahren zu lassen.
«Dutzende Fahrgäste haben nun Schwierigkeiten nach Hause zu kommen», beklagt ein Leser. Das Mobilitätsministerium hat beschlossen, die Abfahrten der RGTR-Linien 703 (Luxemburg-Petingen-Mont-Saint-Martin) und 732 (Rodingen-Longwy-Saint Charles) nach 18.30 Uhr seit dem 19. September einzustellen. Genauer gesagt wurde beschlossen, dass die Linie 703 nur noch bis Aubange und nicht mehr bis Mont-Saint-Martin fährt. Auch die Linie 732 wird mit dem Fahrplanwechsel im Dezember ihre Streckenführung ändern und Mont-Saint-Martin nicht mehr anfahren
«Diese Maßnahmen waren notwendig, nachdem es seit August 2022 vermehrt zu Aggressionen in Mont-Saint-Martin gekommen war», betonen die luxemburgischen Behörden. Konkret reichten diese Aggressionen von Einschüchterung und Belästigung bis hin zu Spucken, Vandalismus und sogar Schüssen. Die Sales-Lentz-Busfahrer sowie der LCGB hätten sich vehement an die Verwaltung der Verkehrsbetriebe gewandt, damit etwas unternommen werde.
«Wir mussten schnellstmöglich handeln»
Auf Nachfrage bestätigt die Präfektur Meurthe-et-Moselle, dass am 8. September vier Anzeigen wegen Taten zwischen dem 20. August 2022 und dem 7. September 2022 zu späten Uhrzeiten zwischen 23.15 und 00.51 Uhr erstattet wurden. «Die Ermittlungen sind noch im Gange und betreffen hauptsächlich Steinwürfe auf Busse», erklärt Catherine Galen, Staatsanwältin der Gemeinde Briey. Die Präfektur fügte hinzu, dass der Bezirk für öffentliche Sicherheit (CSP) von Longwy diese Tatsachen sofort berücksichtigt habe, insbesondere durch veränderte Organisation der Patrouillen. Seit dem Sommer habe es keine Vorfälle mehr gegeben.
Die Stadt Mont-Saint-Martin bedauert ihrerseits die «mangelnde Koordination» zwischen dem luxemburgischen Staat und der Gemeinde, die dazu führte, dass einige Fahrpläne der Buslinien ausgesetzt wurden. «Wir sind sehr daran interessiert, gemeinsam mit unseren Grenznachbarn zusammenzuarbeiten», heißt es. Auch mit dem «Transport du Grand Longwy», der in einigen Städten auf Probleme gestoßen sei, wären gemeinsame Beratungs- und Austauschgespräche durchgeführt worden.
Das Mobilitätsministerium stelle fest, dass der luxemburgische Staat, der diese Linien «vollständig finanziert», seinen Teil der Verantwortung für die Gewährleistung der Sicherheit des Fahrpersonals und der Nutzer dieser Linien tragen würde. «Da das Ausmaß der Aggressionen so schnell zugenommen hat, mussten wir schnellstmöglich handeln, um die Arbeitsbedingungen der Busfahrer zu verbessern. Sie hatten Angst ihren Job auszuüben», heißt es. Angesichts dieser Problematik erklärte die Präfektur Meurthe-et-Moselle, sie stünde den Grenzbehörden voll und ganz zur Verfügung, um sich auszutauschen. Sie würden alle nützlichen Maßnahmen unterstützen.