Luxemburg: Was ausländische Kandidaten zur Politik bringt

Publiziert

LuxemburgWas ausländische Kandidaten zur Politik bringt

LUXEMBURG – Bürger der Landesgemeinden werden kommenden Sonntag an die Wahlurnen gebeten. Auch Nicht-Luxemburger treten bei den Wahlen an. Sie erzählen uns von ihren Beweggründen.

Joseph Gaulier
von
Joseph Gaulier
Tatevik Manukyan hat beschlossen, für Fokus ins Rennen zugehen.

Tatevik Manukyan hat beschlossen, für Fokus ins Rennen zugehen.

JG

Im Großherzogtum stehen die Kommunalwahlen vor der Tür. Nicht nur gebürtige Luxemburger haben sich aufstellen lassen. «Es ist wichtig, dass Ausländer stärker vertreten sind, wo doch die Hälfte der Einwohner des Landes und sogar drei Viertel der Einwohner von Luxemburg-Stadt Ausländer sind», erklärt Tatevik Manukyan. Die Armenierin steht in der Hauptstadt auf der Liste der Fokus-Partei. Ihr erklärtes Ziel ist, sich für die Gemeinde, die «wir teilen und die wir alle lieben, Einheimische wie Ausländer» zu engagieren.

Auch der Déi-Gréng-Kanditat Nicolas Lori hat seine Wurzeln nicht hierzulande, sondern in Frankreich. In Luxemburg sei er im Alter von 40 Jahren allerdings zum ersten Mal politisch tätig geworden, sagt er. Seine Mitgliedschaft bei den Düdelinger Grünen sei eine logische Folge, wie er erklärt, da er «bereits in einer Gruppe aktiv war, die sich für den ökologischen Übergang einsetzte». Auf seiner politischen Agenda sei der Radverkehr eine der obersten Prioritäten. Dass er die luxemburgische Sprache nur dürftig beherrsche, erschwere ihm zwar den Wahlkampf, doch er könne sich beim politischen Diskurs mit Anwohnern auf Hilfe seitens seiner Parteikollegen stützen.

Déi-Gréng-Mitglied, Nicolas Lori.

Déi-Gréng-Mitglied, Nicolas Lori.

DÉI GRÉNG

Die Rumänin Daniela Clara Moraru ist eine der CSV-Kandidatinnen in Luxemburg und beschäftigt sich vor allem mit den Hürden beim Erlernen der luxemburgischen Sprache. «Ich höre die Leute reden und gehe auf sie zu, je nachdem, welche Sprache sie sprechen», erklärt die Unternehmerin. Tatevik Manukyan gibt an, gut Luxemburgisch zu sprechen, zum Reden halten reiche es aber nicht. Daher spreche sie auf Französisch, Englisch oder Armenisch vor ihrer Gemeinde, die sie aus ihrer Zeit als Honorarkonsulin und als Organisatorin von kulturellen Aktivitäten gut kenne.

Ihrer Meinung nach sind Ausländer «einigen besonderen Hürden ausgesetzt», zu denen neben der Suche nach einer Wohnung eben auch die Integration gehöre. Daniela Clara Moraru will Nicht-Luxemburger für sich begeistern, indem sie «die Politik entmystifiziert. Dies geschieht durch konkrete Initiativen, Veranstaltungen und indem wir zeigen, wie die Politik hierzulande funktioniert», so die CSV-Kandidatin.

Daniela Clara Moraru kandidiert für die CSV.

Daniela Clara Moraru kandidiert für die CSV.

CSV

Deine Meinung

3 Kommentare