ESM-Rettungsschirm – Was bringt die neue Finanz-Feuerwehr?

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ESM-RettungsschirmWas bringt die neue Finanz-Feuerwehr?

Mit dem ESM ist die größte Finanz-Institution der Welt in Luxemburg entstanden. Die Eurozone hat nun einen neuen Schutz vor dem Schuldensturm. Was soll sich ändern?

Bis zu 500 Milliarden Euro Hilfen für Krisenländer sind im neuen Rettungsschirm ESM enthalten.

Bis zu 500 Milliarden Euro Hilfen für Krisenländer sind im neuen Rettungsschirm ESM enthalten.

DPA

Ein Regenschirm schützt vor dem Regen, ein Sonnenschirm vor der Sonne – und was macht der Rettungsschirm? Er soll die Eurozone vor dem Kollaps bewahren. Mit drei Monaten Verspätung steht in der Euro-Zone seit Montag der neue Schutzwall: Die 17 Euro-Finanzminister treffen sich in Luxemburg zur Gründungssitzung für den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Wir erklären, was es damit auf sich hat:

Was ist der ESM?

Es gab doch bisher schon einen Rettungsschirm?

Wo sind die Unterschiede zwischen EFSF und ESM?

Ein Schlüssel, der der Bevölkerungszahl und der Wirtschaftskraft Rechnung trägt, legt das Engagement der 17 Länder fest. Deutschland ist mit einer maximalen Haftung von 190 Milliarden Euro am stärksten in der Pflicht; Luxembugr steuert 200 Millionen Euro in bar bei und übernimmt bis zu 1,55 Milliarden Euro an Garantien. Insgesamt wird die Staatskasse höchstens mit 1,7 Milliarden Euro belastet, das entspricht einem Anteil von 0,3 Prozent. Am geringsten fällt die Beteiligung Maltas mit bloß 0,5 Milliarden Euro (Bar-Anteil und Garantien) aus.

Wie funktioniert der ESM?

Ist der Euro damit gerettet?

(L'essentiel Online mit dpa/B. Bruppacher)

AAA-Rating für den ESM

Die Ratingagentur Fitch hat den neuen Euro-Rettungsfonds ESM am Tag der offiziellen Gründung durch die Euro-Finanzminister mit der Bestnote «AAA» bewertet. Der Ausblick für den neuen Rettungsfonds sei «stabil», teilte die Agentur am Montag mit. Damit ist auch in den kommenden Monaten nicht mit einer Herabstufung der Kreditbewertung des ESM zu rechnen.

Als Gründe für die positive Bewertung nannte Fitch unter anderem die «vergleichsweise hohe Kapitalisierung» des Rettungsfonds. Die Liquidität des Fonds reiche aus, um alle Schuldverschreibungen in den kommenden zwölf Monaten abzudecken. Außerdem genieße der Fonds unter den Gläubigern einen bevorzugten Status. Ferner hob Fitch die Durchgriffsrechte des ESM bei möglichen Gläubigern hervor, in Verbindung mit «klugen Richtlinien» zum Einsatz der ESM-Milliarden.

«Größte Finanzinstitution der Welt» in Luxemburg

Laut Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker ist der ESM mit Sitz in Luxemburg global die größte internationale Finanzinstitution. Sie ist zentraler Bestandteil der «Brandmauer» Europas gegen die Krise, die mit den Ausleihungen des Vorgängers EFSF bis zu 700 Milliarden Euro erreicht. Juncker nennt den ESM eine «historische Errungenschaft für die europäische Integration».

Der Gouverneursrat des ESM besteht aus den Euro-Finanzministern. Künftiger ESM-Chef ist der deutsche Finanzfachmann Klaus Regling, der bisher den Vorgänger EFSF führte.

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