Offizielle DokumenteWas die Air Force über Ufos weiß
Ufo-Jagd für jedermann: Eine neue Website vereint erstmals zehntausende Berichte über Ufo-Sichtungen der US-Luftwaffe.

Für Ufo-Freunde gibt es eine neue Website, die über 130.000 Dokumente über Ufo-Sichtungen der US-Luftwaffe zugänglich macht. Der Historiker John Greenewald hat erstmals alle Dateien des sogenannten Project Blue Book an einem Ort versammelt. Unter diesem Namen sammelte und untersuchte die Air Force von 1947 bis 1969 Berichte über unbekannte Flugobjekte.
Die Dokumente von Project Blue Book waren bisher nur auf Mikrofilmen des Nationalarchivs der Vereinigten Staaten in Washington einsehbar, sowie in unvollständiger Form auf verschiedenen Websites von Ufo-Fans, zum Teil kostenlos, zum Teil aber auch nicht. Laut Greenewald kann nun erstmals jeder Interessierte sämtliche Dokumente gratis herunterladen.
15 Jahre Arbeit
Als Motivation für die Mammutaufgabe gibt Greenewald nicht eine eigene Begegnung der dritten Art an, sondern seine Neugier. «Ich bin ein Geschichtsfan. Ich finde, diese Dinge sollten zugänglich sein», sagte er CNN. «Geheimnisse sind nichts Schlechtes. Ich denke, wir sollten darüber Bescheid wissen und es sollte in Geschichtsbüchern stehen.»
Greenewald startete seine Project Blue Book Collection vor 15 Jahren und stellte seither 5000 Anträge auf Freigabe von Dokumenten. Insgesamt umfasst seine Sammlung 10.000 PDFs, wovon jedes einem eigenen Fall gewidmet ist. Er glaubt allerdings, dass dies nur die Spitze des Eisbergs sei. Er geht davon aus, dass es noch mehr zu erfahren gibt. Besonders, da auf den freigegebenen Dokumenten noch viele Stellen eingeschwärzt sind – und der berüchtigte Roswell-Zwischenfall, der sich 1947 in New Mexico abgespielt haben soll, darin nicht dokumentiert ist.
Keine Gefahr für die nationale Sicherheit
Project Blue Book wurde damals gestoppt, weil es keine entscheidenden Informationen brachte. Laut einem offiziellen Bericht soll keines der gemeldeten, untersuchten und beurteilten Ufos jemals den Eindruck vermittelt haben, eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA zu sein. Seither sei nichts mehr passiert, was ein erneutes Ufo-Projekt gerechtfertigt hätte, heißt es auf der Website des US-Nationalarchivs.
Greenewald ist sich da nicht so sicher. «Ich glaube die offizielle Haltung nicht. Ich denke, da geht etwas Großes vor sich. Wie groß, wird noch länger niemand so genau wissen, weil die Regierung weiterhin die Regeln festlegt. Es ist ein schweres Spiel, wenn sie die Regeln aufstellen und gleichzeitig Schiedsrichter sind.»
Wie dem auch sei, die interessantesten Fotos aus der Project Blue Book Collection gibt es in der Bildstrecke zu sehen. Die Bilder wurden von der US-Onlineplattform Digg.com ausgewählt.
(L'essentiel/jcg)