Pflege im WinterWas hilft wirklich gegen trockene, spröde Lippen?
Von Kälte und Wind ausgetrocknete Lippen nerven – und küssen will so auch niemand. Dank dieser sieben Tipps lässt sich das schnell ändern.

ILLUSTRATION - Die Lippen einer Frau, aufgenommen am 05.07.2017 in Landsberg am Lech (Bayern) (zum internationalen Tag des Kusses am 06.07.2017). Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Heizungsluft und Winterwetter trocknen Lippen rasch aus – sie werden rissig und fühlen sich an wie Schmirgelpapier. Das liegt vor allem daran, dass die Haut auf den Lippen sehr dünn und im Gegensatz zum Rest des Gesichts nicht mit Talgdrüsen ausgestattet ist, die sie mit Fett versorgt. Glücklicherweise kann man da leicht Abhilfe schaffen:
Von wegen süchtig: Gleich mal vorweg: Lippenpflege beinhaltet keine Wirkstoffe, die süchtig machen. Das bestätigt Dr. Melanie Hartmann, Fachärztin für Dermatologie in Hamburg. Sie sagt: «Ich denke, dass es das wohlige Gefühl ist, gepflegte Lippen zu haben, das süchtig machen kann. Die Folge ist, dass man die Lippenpflege öfter aufträgt.» Das schadet nicht.
Nicht ablecken: Wir tun es immer wieder und merken es meist nicht einmal: Bei trockenen Lippen schnell drüberlecken. Das sieht weder gut aus, noch macht es die Sache besser. Im Gegenteil: Dermatologen und Make-up-Profis sagen sogar, dass das mit eine der Hauptursachen für spröde Lippen ist.
Regelmäßig peelen: Sind die Lippen erst mal ausgetrocknet, werden sie rissig. Make-up-Artist Ana Cvijetic rät darum, alle zwei Wochen ein Peeling mit Honig und Zucker zu machen. Das entfernt abgestorbene Hautschüppchen von den Lippen. Für alle, denen das zu aufwendig ist, gibt's mittlerweile auch Sugar-Lip-Scrubs für unterwegs.
Fett ist nicht gleich Fett: Viele greifen im Winter am liebsten zum Fettstift. Der ist grundsätzlich nicht schlecht, sollte aber in Maßen verwendet werden, meint Dr. Melanie Hartmann. «Wird er zu dick aufgetragen, wirkt er versiegelnd; vorhandene Bakterien und Pilze können so unter der Fettschicht brüten. Die Folge: Die Lippen werden noch stärker irritiert.» Besser sind Öle wie Kokos- oder Olivenöl: «Diese hydratisierenden Wirkstoffe beugen rissigen sowie abschuppenden Lippen vor und wirken wie eine Schutzschicht», sagt Dr. Adam Geyer, Kiehl’s Consulting Dermatologist.
Nicht auf Kylie Jenner machen: Manche Frau wünscht sich Lippen wie Kylie Jenner. Die gibt's auf die Schnelle mit Lip-Plump-Produkten. Im Winter jedoch lässt man besser die Finger davon. Darin enthaltene Wirkstoffe wie Nikotinsäure, Menthol, Zimt oder Chili sorgen zwar für eine stärkere Durchblutung und optisch voluminösere Lippen, sie öffnen aber auch die Poren, wodurch Feuchtigkeit besser in die oberste Hautschicht eindringen und schneller entweichen kann. Die Folge: Die Lippen werden noch schneller trocken.
Egal, wenn der Lippenstift nicht hält: Bei Minusgraden eitel zu sein und Lippen-Make-up mit Long-Wear-Versprechen zu verwenden ist kontraproduktiv. Diese Beautprodukte enthalten oft Alkohol. Und wie wir von Partys wissen, trocknet Alkohol aus – auch die Lippen.
Während des Schlafs gepflegt: Ähnlich wie Gesichtsmasken für die Nacht gibt es auch Lippenpflege, die eigens für die Schlafphase entwickelt wurde. Ana Cvijetic schwört drauf, da in Overnight-Lipbalms enthaltene Wirkstoffe konzentrierter sind: «Vor dem Schlafen Lipbalm auftragen, und die Lippen fühlen sich am nächsten Morgen regeneriert und voller an.»
(L'essentiel/Irène Schäppi/friday)