ProzessWas passierte vor zwei Jahren im Waffenlager?
WALDHOF/LUXEMBURG - Was es Mord? Oder ein Unfall? Ein Soldat muss sich am Montag vor dem Bezirksgericht für den Tod eines Kameraden verantworten.

Das Standardgewehr der luxemburgischen Armee ist das österreichische Sturmgewehr «Steyr AUG».
13 Zeugen und drei Experten sind beim dem Aufsehen erregenden Prozess vorgeladen, der am Montag um 15 Uhr vor der 9. Strafkammer des Luxemburger Bezirkgerichts beginnen soll. Sie sollen dabei helfen, die Ereignisse vom 5. November 2012 zu klären. Damals kam in einem Munitionsdepot der Luxemburger Armee in Waldhof ein Soldat ums Leben.
Was genau an diesem Tag geschah, ist noch immer unklar. Zwei Kameraden des Toten gaben an, einen Schuss gehört zu haben und den 22-Jährigen dann schwer verletzt auf dem Boden gefunden zu haben. Innerhalb kurzer Zeit verblutete der junge Mann. Die beiden Zeugen verstrickten sich anschließend in Widersprüche. Dem mit dem Dienstgewehr der Luxemburger Soldaten hatte sich der Tote die Verletzungen nicht selber zufügen können. Es stellte sich heraus: Einer der beiden Soldaten hat den Schuss abgefeuert. Der Mann sollte wegen Totschlags oder Körperverletzung mit Todesfolge der Prozess gemacht werden, berichtet das Wort.
In einem Berufungsprozess entschied das Gericht, dass der Soldat lediglich wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden soll. Dabei soll auch die Frage geklärt, werden, ob die Sicherheitsvorschriften der Luxemburger Armee für den Umgang mit Waffen überhaupt ausreichend sind.
(L'essentiel)