KleinstaatenspieleWas sind die Luxemburger Medaillen wert?
Luxemburg ist die Nummer eins bei den diesjährigen Spielen der kleinen Staaten. Manche Wettbewerbe waren aber nur dünn besetzt. Wie ist die Wertigkeit einzustufen?

03.06.2017, JPEE 2017, JPEE2017, San Marino, Team Luxembourg, Luxemburg,
vl: Jubel Volleyballteam, Goldmedaille
Foto: Gerry Schmit
An fünf Tagen regnete es in 131 Wettbewerben Medaillen bei den Spielen der kleinen Staaten in San Marino. Aber was sind sie wert? Die Delegationen sind mit gänzlich unterschiedlicher Mannschaftsstärke angereist. Eine Nation war mit 46 Sportlern vertreten, eine andere mit 150. An manchen Wettbewerben nahmen nur wenige Athleten teil. So gewann der Zyprer Nikandros Stylianou den 110-Meter-Hürdenlauf in 15,93 Sekunden – bei drei Teilnehmern.
«Alle Länder sollen versuchen, komplett wettbewerbsfähig zu sein. Mindestens ein Athlet pro Disziplin zum Beispiel. Wir wissen aber, dass dies ein Problem ist und arbeiten daran», sagt Heinz Thews, technischer Direktor des Nationalen Olympischen Sport-Komiteen (COSL). Im Gegenteil dazu haben an Wettkämpfen wie Schießen, Schwimmen und Leichtathletik einige Sportler teilgenommen, die bereits bei den Olympischen Spielen dabei waren.
Erfahrung sammeln
«Viele hier betreiben ihren Sport professionell. Wir hatten schon einige Olympia-Normen bei den Kleinstaatenspielen», sagt Luxemburgs Delegations-Leiter Alwin de Prins. «Diese Spiele geben uns die Möglichkeit, uns mit Ländern unserer Größe zu messen», betont Judoka Tom Schmit.
Alwin de Prins rechtfertigt die Investitionen des Großherzogtums in die Spiele und sieht den Medaillenspiegel nicht als primären Faktor: «Es gibt den Athleten, vor allem den jungen Sportlern, die Chance, auf internationaler Bühne Erfahrungen zu sammeln und ihre Leistungen zu verbessern.» Axel Urhausen, Chefarzt der Delegation, sieht das ähnlich: «Diese Spiele zeigen, wie sich die Sportler in Drucksituationen schlagen.»
(Von unseren Sonderkorrespondenten in San Marino Nicolas Martin und Frédéric Lambert)