Münster – Was wir zur Todesfahrt wissen – und was nicht

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MünsterWas wir zur Todesfahrt wissen – und was nicht

In Münster sind mehrere Menschen gestorben. Die Fakten und Zahlen zur Todesfahrt – und die Spekulationen.

Was ist passiert?

In Münster ist am Samstagnachmittag um 15.27 Uhr ein Transporter in eine Menschenmenge gefahren. Die Menschen saßen vor Restaurants in der Altstadt, als das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf sie zufuhr.

Wie viele Menschen wurden getötet und verletzt?

Das deutsche Innenministerium bestätigte zuerst vier Tote, korrigierte dies Zahl später jedoch auf drei: Eine 51-jährige Frau, ein 65-jähriger Mann sowie der Angreifer sind tot. Diverse weitere Personen wurden verletzt. Hier variieren die Zahlen von 20 bis 50. Laut der Polizei schwebten am Sonntag noch mindestens vier Personen in Lebensgefahr.

Ist der Fahrer tot?

Ja, er ist einer der Toten und hat sich laut Polizeiangaben nach dem Vorfall im Transport erschossen. Laut Medienberichten ist er Deutscher und war psychisch auffällig. Die Bild identifiziert ihn als den 48-jährigen Jens R. Laut ZDF soll er Kontakte zur rechtsextremen Szene gehabt haben.

War es ein Anschlag?

Offiziell ist dies bisher weder bestätigt noch dementiert. Aus Sicherheitskreisen hieß es zuerst mehrfach, dass ein Anschlag das realistischste Szenario sei und die Polizei entsprechend ermittle. Dazu passt, dass der Transporter nach Sprengstoff durchsucht worden ist. Süddeutschen Zeitung, NDR und WDR meldeten am frühen Abend jedoch, es liege kein terroristischer Hintergrund vor.

Gibt es Hinweise auf das Motiv?

Nein. Der Fahrer mit Jahrgang 1969 soll in der Vergangenheit Selbstmordabsichten geäußert haben. 2014 und 2016 soll er psychisch auffällig gewesen sein. Das nordrhein-westfälischen Innenministerium hat dies bisher aber nicht bestätigt. Ein islamistisches Motiv gibt es laut der Polizei nicht. Man habe «keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund», teilte die Polizei am Sonntag mit.

Hatte er Komplizen?

Nein. Medien berichteten zwar kurz nach dem Vorfall, dass die Polizei zwei weitere Personen suche. Am Sonntag klärte eine Polizeisprecherin jedoch auf: Die Polizei suche nach der Amokfahrt von Münster nicht nach weiteren Tätern. Es gebe keine Hinweise, dass noch weitere Verdächtige an dem Verbrechen beteiligt waren - man gehe von der Tat eines Einzeltäters aus.

(L'essentiel/hal)

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