Luxemburg: «Was wird sich durch die Hochspannungsleitung für mich ändern?»

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Luxemburg«Was wird sich durch die Hochspannungsleitung für mich ändern?»

BARTRINGEN – Das Creos-Projekt 380, das eine Reihe von Hochspannungsleitern zwischen Bartringen und Aach in Deutschland vorsieht, wirft einige Fragen auf.

von
Nicolas Martin
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Einige Einwohner der betroffenen Ortschaften machen sich Sorgen bezüglich des entstehenden Lärms und der Strahlung.

Einige Einwohner der betroffenen Ortschaften machen sich Sorgen bezüglich des entstehenden Lärms und der Strahlung.

L'essentiel/Vincent Lescaut

Creos

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Catherine und Adrien, die vor kurzem nach Bartringen gezogen sind, fragen sich, ob die Masten nun noch höher werden. «Ich habe Angst vor Lärm, Magnetismus, visuellen und gesundheitlichen Auswirkungen», sagt Jeanne aus Lorentzweiler. Wäre eine unterirdische Verlegung nicht weniger schädlich, auch wenn sie teurer ist?

Mehr als 200 Personen nahmen in den letzten 14 Tagen an drei öffentlichen Versammlungen teil, bei denen das Projekt 380 von Creos vorgestellt wurde. Das Projekt sieht die Errichtung einer neuen 380 Kilovolt-Hochspannungsleitung zwischen Bartringen über Bofferdingen bis nach Aach in Deutschland sowie ein neues Umspannwerk vor. Ein riesiges Projekt, «wie es alle 40 Jahre realisiert wird», betonen die Experten von Creos.

Ziel ist es, den steigenden Strombedarf des Landes zu decken. «Das derzeitige Netz stammt aus den 1960er und 1970er Jahren. Es wurde für eine Spitzenleistung von 1000 Megawatt ausgelegt, doch unseren Prognosen zufolge werden im Jahr 2040 aufgrund der Dekarbonisierung und der Elektromobilität 1800 Megawatt und apäter dann sogar 2000 Megawatt benötigt", betont Alex Michel, der bei Creos für diese große Herausforderung verantwortlich ist.

Was sind die Probleme?

Das Projekt 380 sieht vor, die derzeitige 220 Kilovolt-Leitung, die abgebaut wird, durch eine 380 Kilovolt-Leitung zu ersetzen. Kleinere Spannungen (65 Kilovolt) werden unterirdisch verlegt. Ein Bauvorhaben im Wert von über 200 Millionen Euro, für das Creos 100 Kilometer Trassen analysiert hat, für eine endgültige Leitung von 50 Kilometern. Für sechs Trassen wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Das Projekt liegt nun beim Ministerium für Umwelt und Kommunen, danach folgt eine öffentliche Anhörung.

Die Inbetriebnahme wurde für 2026 erhofft, ist aber aufgrund von Covid zwischen 2027 und 2028 geplant. Creos präsentierte auf Tafeln die möglichen Beeinträchtigungen, die Streckenführung und bot sogar ein 3D-Tool an, das modelliert, wo die Linie in Bezug auf Ihr Haus verlaufen könnte.

Alex Michels erklärt, warum es keine Lösung ist, die Leitung unterirdisch zu erstrecken.

Alex Michels erklärt, warum es keine Lösung ist, die Leitung unterirdisch zu erstrecken.

Creos

«Ich komme aus Neugierde als Verbraucherin, noch bin ich nicht beunruhigt», wirft Eliane aus Strassen ein. «Wir wollen die verschiedenen Alternativen verstehen. Wie sieht der Zeitplan aus? Ein solches Projekt hat Auswirkungen, also muss das gut bedacht werden», präzisiert Elena aus Bridel.

Die anwesenden Experten betonten, dass «es vermieden werden sollte, über Wohnhäuser oder durch Natura-2000-Gebiete zu bauen. Die Leute wollen wissen, wo die Leitung verlaufen wird. Was wird sich ändern?», erklärte Alex Michels. Die 170 Masten sind 60 bis 70 Meter hoch und werden etwa 15 Meter höher sein als die derzeitigen Masten. «Wenn die Spannung steigt, sinkt der Strom und damit auch die Magnetfelder», fährt der Manager fort. «Ab einer Entfernung von 150 Metern (eine Entfernung, die von Fall zu Fall berechnet werden muss, je nachdem, wie hoch der Mast beispielsweise ist und auf welcher Höhe er sich befindet) haben Sie zu Hause Haushaltsgeräte, deren Magnetfeld höher ist».

Unterirdisch wäre teurer, aber nicht nur das…

Die Lärmemissionen werden durch die gewählten Leiter begrenzt, verspricht Creos. Die Drähte geben ein Knistern ab, das innerhalb von 200 Metern 40 bis 50 Dezibel erreichen kann». Die Grenzwerte liegen an der Grundstücksgrenze bei 50 Dezibel am Tag und 35 Dezibel in der Nacht.

Um Jeanne zu antworten, betont Alex Michels, dass ein unterirdisches System wahrscheinlich nicht weniger einschneidend wäre: «Es wäre vielleicht besser für die Optik, aber der Bau unterirdischer Anlagen ist enorm. Man braucht eine Breite von etwa 20 bis 25 Metern und eine 45 Meter breite Baustelle.» Er erklärt weiter, dass es nicht möglich sei, durch einen Wald zu bauen, in dem Gebiet gäbe es das Alzette-Tal und ein Schutzgebiet. «Was würden die Leute sagen, wenn man mit Baggern kommt, um eine solche Trasse zu verlegen? Es ist zudem etwa fünfmal teurer, die Strecke unterirdisch zu verlegen.»

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