Kunst oder Blasphemie?Wegen diesem Bild laufen Gläubige Sturm
Eigentlich sollte es nur ein Kalendershooting werden. Doch die Bilder der nackten Paz Vega in einer katholischen Kapelle waren den Frommen dann doch zu viel.

Mit seinem alljährlichen erotischen Kalender wollte der deutsche Schokoladen-Fabrikant Lambertz 1000 Geschäftspartnern und Freunden auch 2012 wieder eine kleine Freude machen. Und heimste sich selbst Ärger ein. Weil im Zuge der Foto-Produktion zum Thema «Carmen» auch freizügige Bilder in einer Kapelle in der Nähe von Sevilla geschossen wurden, laufen spanische Katholiken nun Sturm. Besonderes Unbehagen löst bei ihnen ein Bild aus, das die spanische Schauspielerin Paz Vega kniend und nur mit einem schwarzen Tuch aus Spitze bedeckt in dem Gotteshaus zeigt. Die Aufnahmen, an denen der Streit entfacht ist, sind nun erstmals der breiten Öffentlichkeit zugänglich (siehe Diashow).
«Religiöse Gefühle werden verletzt»
Mit den Bildern von Fotograf Jose Manuel Ferrater würden die religiösen Gefühle der Katholiken verletzt, heißt es in einer Erklärung des Erzbistums von Sevilla. Die Reportage sei ein Verstoß gegen das Kirchenrecht, denn die Aufnahmen in der Kapelle seien nur von einer Laienbruderschaft genehmigt worden, aber nicht vom Erzbistum, wie dies eigentlich erforderlich gewesen sei.
Schokoladen-Hersteller beruft sich auf Kunstfreiheit
Die Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co KG weist die Vorwürfe zurück. Der Kalender sei international längst als hochwertiges Kunstprodukt anerkannt, betonte das Unternehmen. «Seine Gestaltung ist getragen durch den verfassungsrechtlichen Grundsatz der Gewährleistung der Kunstfreiheit». Dieser Grundsatz sei auch in Spanien ein wichtiges Gut. Die Kapelle sei offiziell angemietet worden. Zudem habe eine Foto-Genehmigung vorgelegen.
Was meinen Sie: Grenzen die erotischen Bilder in der Kapelle an Blasphemie oder sind sie einfach schön anzuschauen? Hinterlassen Sie einen Kommentar!
L'essentiel Online/sei