Letzte 50 JahreWegen Extremwetter starben mehr als zwei Millionen Menschen
Die meisten Toten gab es in Entwicklungsländern, die teuersten Schäden in den USA. Doch die wirtschaftlichen Folgen treffen andere härter.
Extremwetter hat nach UN-Angaben innerhalb von 50 Jahren mehr als zwei Millionen Menschen das Leben gekostet. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zählte in einem aktualisierten Bericht knapp 12.000 wetter-, klima- und wasserbedingte Extremereignisse, die Schäden im Gesamtwert von 4,3 Billionen Dollar verursachten.
Die größten materiellen Schäden zählten die USA mit 1,7 Billionen Dollar. Dagegen wurden 90 Prozent der Todesfälle in Entwicklungsländern registriert.
Zahl der Todesopfer dank Frühwarnsystemen gesenkt
Die wirtschaftlichen Schäden seien sprunghaft gestiegen, erklärte die WMO. Das werde wohl auch so weiter gehen. Dagegen sei es mithilfe von Frühwarnsystemen und abgestimmtem Einsatz der Rettungskräfte gelungen, die Zahl der Todesopfer zu senken.
Als Beispiel nannte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas den kürzlich über Myanmar und Bangladesch hinweggezogenen Zyklon «Mocha». Bei früheren Unwettern habe es dort Zehntausende oder Hunderttausende Tote gegeben. «Dank der Frühwarnungen und des Katastrophenmanagements sind diese katastrophalen Sterblichkeitsraten nun glücklicherweise Geschichte», sagte er.
«Mocha» zeige aber auch, dass die schwächsten Gesellschaften den größten Teil der Gefahren durch Wetter, Klimawandel und Überschwemmungen tragen müssten.
Wirtschaftliche Schäden am höchsten in den USA
In Afrika registrierte der WMO-Bericht von 1970 bis 2021 mehr als 1800 Katastrophen und 733.585 Todesfälle. Knapp 1500 Katastrophen gab es im südwestlichen Pazifik. Diese kosteten knapp 67.000 Menschen das Leben. In Asien gab es mehr als 3600 Katastrophen mit 984.263 Toten. In Südamerika wurden 943 Katastrophen gemeldet, die 58.484 Todesopfer zur Folge hatten.
Mehr als 2100 Katastrophen gab es in Nordamerika, Mittelamerika und der Karibik. Sie führten zu 77.454 Todesfällen. In Europa wurden fast 1800 Katastrophen gezählt, die 166.492 Todesopfer verursachten. Die wirtschaftlichen Schäden waren in absoluten Zahlen zwar in den USA am höchsten. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung traf es aber Entwicklungsländer am heftigsten.