PsychologieWelche ist die beste Tageszeit für deine Therapie?
Früh am Morgen, nach der Arbeit oder am freien Tag – eine goldene Regel für den besten Therapie-Zeitpunkt gibt es nicht. Aber diese Punkte solltest du beachten, bevor du deine Stunde buchst.
- von
- Michelle de Oliveira

Der Zeitpunkt, wann du in die Psychotherapie gehst, kann beeinflussen, wie stark du davon profitierst.
Entscheidet man sich für eine Psychotherapie, gilt es zuerst einmal, eine passende Therapeutin oder einen Therapeuten zu finden. Ist diese Hürde geschafft, quetschen die meisten Menschen die Therapiestunden irgendwo in ihren Terminkalender. Zwischen Zahnarzttermin, Meeting und Work-out – da, wo eben gerade ein bisschen Platz bleibt.
Das ist sicher besser, als ganz auf die Therapie zu verzichten. Hast du aber die Möglichkeit, lohnt es sich, wenn du dir ein paar Gedanken zum richtigen Zeitpunkt für deine Psychotherapie machst.
Ist der Therapie-Zeitpunkt für dich von Bedeutung?
Eine generelle Empfehlung sprechen Fachpersonen nicht aus. Denn: Dein Lebensstil ist genauso individuell wie die Therapie, die du brauchst. Aber es gibt einige Faktoren, die dir helfen können herauszufinden, zu welchem Zeitpunkt du möglichst viel von der Therapie profitierst.
Vor oder nach der Arbeit
Vielleicht fällt es dir am leichtesten, direkt am Morgen in die Therapie zu gehen. Du bist noch frisch und hast die Energie, dich deinen Problemen zu stellen, während du nach einem vollen Arbeitstag keine Lust hast, noch eine Stunde lang über herausfordernde Themen zu reden. Oder es ist genau umgekehrt: Eine Therapiestunde am Morgen überfordert dich, aber den Tag mit einem klärenden Gespräch abzuschließen, hilft dir, zur Ruhe zu kommen.

Manche fühlen sich am Morgen frisch für ein Gespräch, andere beenden lieber den Tag damit: Der richtige Zeitpunkt für die Therapie ist individuell.
Emotionaler Hangover
Je nach Intensität der Themen, die du besprechen willst, kann es sein, dass du dich nach der Therapiestunde erst einmal niedergeschlagen fühlst, was auch als «emotional Hangover» bezeichnet wird. Es kann sich also lohnen, nach der Sitzung etwas Zeit für dich einzuplanen. Dieser Puffer gibt dir einen Moment der Ruhe und die Möglichkeit, das Besprochene setzen zu lassen.
Weißt du, dass du ein stark forderndes Thema – etwa ein Trauma – ansprechen wirst, kann es sinnvoll sein, die Therapie so zu terminieren, dass du danach für den Rest des Tages keine Termine mehr hast und dir Zeit für dich nehmen kannst.

Ein Ritual nach der Therapie – Zeit in der Natur, Yoga oder eine Tasse Tee – kann für einen sanften Übergang in den Alltag sorgen.
Auch ein Ritual wie ein kurzer Spaziergang, ein paar sanfte Yoga- und Atemübungen oder ein in Ruhe getrunkener Tee kann dir helfen, den Übergang von der Therapie ins tägliche Leben sanft zu gestalten.
Flexibel bleiben
Manchmal dauert es eine Weile, bist du herausfindest, zu welchem Zeitpunkt du am meisten von der Therapie profitierst. Und dieser kann sich auch immer wieder ändern, so wie dein Leben stetem Wandel unterworfen ist. Es macht also Sinn, flexibel zu bleiben und immer wieder zu überprüfen, was für dich stimmt.

Therapiesitzungen können häufig auch online durchgeführt werden. So bleibst du flexibler und sparst Zeit.
Aber selbst wenn du den perfekten Zeitpunkt für dich gefunden hast, ist es nicht immer möglich, die Therapiestunde dann tatsächlich auch entsprechend zu buchen, und du musst dich mit einem suboptimalen Timing arrangieren. Vielleicht bietet dein Therapeut oder deine Therapeutin auch Online-Meetings an: So sparst du dir die Zeit für die An- und Rückfahrt und bist etwas flexibler, wann der Termin stattfinden soll.
Welcher ist für dich der beste Zeitpunkt für deine Psychotherapie oder dein Coaching?