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WM in KatarWelcher Halbfinalist hat das Zeug zum Weltmeister?

Am heutigen Montag ist WM-Pause, ehe am Dienstag und Mittwoch um den Einzug in das Finale gespielt wird. In Katar dabei sind noch Argentinien, Kroatien, Frankreich und Marokko. 

Nils Hänggi
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Nils Hänggi
10.12.2022, Katar, Doha: Fußball: WM, Marokko - Portugal, Finalrunde, Viertelfinale, Al-Thumama Stadion, Die Spieler aus Marokko jubeln nach dem Spiel über den Sieg. (zu dpa: «Marokkos WM-Helden reden vom Titel: «Warum nicht träumen?»») Foto: Tom Weller/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das marokkanische Team jubelt nach dem Sieg gegen Mitfavorit Portugal.

Tom Weller/dpa

Die Viertelfinale-Partien sind durch, die Halbfinalisten der WM in Katar sind ermittelt. Kroatien, Argentinien, Marokko und Frankreich schnappen sich die Tickets für die entscheidenden Spiele.

Nun gibt es zwei Tage Spielpause. Am Dienstag steigt dann das erste Match des Halbfinales (Argentinien – Kroatien) und am Mittwoch das zweite (Frankreich – Marokko). Die Partien werden um 20 Uhr angepfiffen. Bevor es ans Eingemachte geht, stellen wir dir kurz die Nationen vor.

Argentinien

Argentinien setzte sich gegen die Niederlande in einem dramatischen Spiel mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Zwei Siege fehlen also noch, bis Lionel Messis Traum vom WM-Titel in Erfüllung geht. Mit 35 Jahren ist Messi unter Trainer Lionel Scaloni zum Leader einer fast schon verschworen wirkenden Mannschaft geworden. 41 Spiele mit nur einer Pleite – zum WM-Auftakt gegen Saudiarabien – legen ein beeindruckendes Zeugnis ab.

Der Druck ist riesig – und er entlud sich teilweise in Wut. So kritisierten mehrere Argentinien-Stars nach dem Viertelfinale Schiri Antonio Mateu Lahoz heftig und Messi pöbelte Wout Weghorst an: «Was guckst du so, du Dummkopf?» Doch Fakt ist: Der WM-Titel würde Messi auf eine Stufe mit der großen, vor gut zwei Jahren gestorbenen Legende Maradona stellen – wenn nicht noch höher. «Diego sieht uns vom Himmel aus zu, er pusht uns. Und ich hoffe, dass das bis zum Ende so bleibt», sagte Messi. 

Kroatien

Nationalheld Luka Modric fasste das kroatische WM-Gefühl in einem Tweet zusammen. «Niemals. Aufgeben», schrieb der 37-Jährige nach dem Weiterkommen im Viertelfinale über Topfavorit Brasilien auf Twitter. Das packende 4:2 im Elfmeterschießen folgte auf einen 120-minütigen Kampf, bei dem die Kroaten nach einem Treffer Neymars schon zurücklagen, und lässt Kroatien auf einen WM-Finaleinzug wie 2018 hoffen. Ivan Perisic meinte: «Jetzt müssen wir dieses Spiel so schnell wie möglich vergessen, obwohl wir vielleicht die beste Mannschaft des Turniers geschlagen haben.» 

Apropos 2018: Damals schlugen die Kroaten die Argentinier mit 3:0. Und aktuell? Nun, das Team von Zlatko Dalic hat zwei Trümpfe: die Verlängerung und das Elfmeterschießen. Beides scheint der Mannschaft sehr zu liegen. So gab es für Kroatien seit 24 Jahren bei der WM keinen K.o.-Sieg in der regulären Spielzeit mehr. Immer setzte man sich vom Punkt durch oder in der Verlängerung. Das musste auch Neymar feststellen, der nach dem WM-Aus bittere Tränen vergoss. 

Frankreich

Weil Harry Kane kurz vor Schluss den Ausgleich im Viertelfinale verpasste, zog der amtierende Weltmeister Frankreich in den Halbfinale ein. Die Freude war nachher riesig. «Es wurde gesungen und getanzt in der Kabine. Der Verbandspräsident Noël Le Graët kam, Lilian Thuram und Claude Makélélé. Es ist wunderbar, diese Gefühle in der Umkleide zu sehen», so Olivier Giroud. 

Frankreich kann in Katar Historisches erreichen. So haben die Franzosen die Chance, als erster Weltmeister seit Brasilien vor 60 Jahren den Titel zum zweiten Mal in Folge zu gewinnen. Für Superstar Kylian Mbappé «der absolute Traum». Im Halbfinale ist Frankreich gegen Marokko sicherlich Favorit. Zumal das Land noch nie gegen Marokko verloren hat. 

So feierten Marokko-Fans weltweit den Triumph.

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Marokko

Das Spektakel in den Straßen von Rabat schaute sich König Mohammed VI. aus der Ferne an. Kein Wunder, waren die Menschen glücklich. Als erstes afrikanisches Team stehen die Marokkaner in einem WM-Halbfinale, gefeiert nicht nur in Afrika, sondern in vielen Teilen der arabischen Welt. Und die Helden glauben an den Coup. Coach Walid Regragui meinte etwa: «Warum sollten wir nicht davon träumen, eine WM zu gewinnen? Es kostet nichts, Träume zu haben.»

Marokko musste für den Erfolg allerdings einiges einstecken und kämpft mit Ausfällen. Captain Romain Saiss musste vom Rasen getragen werden. Achraf Hakimi, so der Coach, habe «sich schlecht gefühlt, aber er hat gekämpft». In der hektischen Schlussphase sah Walid Cheddira zudem Gelb-Rot. «Ich habe 26 Spieler. Wenn man  dieses Turnier gewinnen will, muss man an alle glauben», so Regragui.  Und er glaubt nicht alleine – der König tut es auch – sowie viele Teile der arabischen Welt. 

Wer wird Weltmeister?

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