Generalstreik am Montag – Wer nach Belgien will, braucht viel Geduld

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Generalstreik am MontagWer nach Belgien will, braucht viel Geduld

BRÜSSEL/LUXEMBURG - In Belgien stehen die Züge still, Flüge fallen aus, Geschäfte bleiben geschlossen. Ein Streik gegen das Sparprogramm legt das öffentliche Leben lahm.

Es ist die größte Streikaktion seit fast 20 Jahren. Der Generalstreik begann wie angekündigt am Sonntagabend um 22 Uhr. Die Proteste könnten auch den Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs am Montag in Brüssel stören.

«Tram, Bus, Metro - nichts bewegt sich», berichtete der private belgische Sender Bel RTL am Morgen. Der Bahnverkehr stehe ebenfalls still. Der öffentlich-rechtliche Radiosender RTBF hat das reguläre Programm umgestellt und berichtet ausführlich über die Aktionen. Die Post, Behörden sowie Banken und viele Geschäfte bleiben am Montag geschlossen. Auch der Unterricht in den Schulen fällt aus.

An wichtigen Verkehrsachsen in den großen Städten sowie vor den Einfahrten großer Unternehmen errichten Streikende Barrikaden, die alle Zugänge versperren. Auch die Autobahn E40 zwischen Lüttich und Brüssel ist betroffen.


Züge aus Luxemburg fahren bis zur Grenze

Zwischen Luxemburg und Belgien verkehren seit Sonntagabend keine Züge.
Wie schon beim ersten Streik gegen das Sparprogramm der neuen Regierung kurz vor Weihnachten verkehren die Züge der CFL zwischen der Hauptstadt und dem Grenzbahnhof Kleinbettingen. Die Züge zwischen Luxemburg und Lüttich verkehren bis Troisvierges.

Die Züge auf der Strecke Richtung Athus enden in Rodingen.
Im internationalen Verkehr wird der Intercity zwischen Brüssel, Luxemburg, Straßburg und Chur in der Schweiz in Luxemburg eingesetzt.

Keine Flüge in Charleroi, Verspätungen und Ausfälle in Brüssel

Wer eine Flugreise aus Belgien geplant hatte, sollte diese besser umlegen. Der Flughafen Charleroi (Brüssel Süd) ist blockiert. Dort werden keine Flieger starten und landen. Reisende werden gebeten, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen.

Am internationalen Flughafen in Brüssel wird mit Verspätungen und Ausfällen gerechnet.

Die Staats- und Regierungschef der 27 EU-Länder werden auf dem Militärstützpunkt Beauvechain gut 30 Kilometer südliche der belgischen Hauptstadt landen können.

L'essentiel Online mit dpa

Warum wird gestreikt?

Die Gewerkschaften rufen aufgrund der Sparmaßnahmen der belgischen Regierung zu diesem Streik auf. Am Montag sind zudem die Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel zu Gast, um über die Haushaltsdisziplin der Mitgliedsländer zu diskutieren.

Informationen über die Zugverbindungen gibt es in einer Auflistung auf der Internetseite der CFL sowie unter der Telefonnummer 2478 2478.

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