Positiver EffektWer Sexting betreibt, liebt glücklicher
Das Verschicken von Nacktbildern und schlüpfrigen Nachrichten genießt keinen allzu guten Ruf. Doch laut US-Forschern hat es auch etwas Gutes.

Sexting-Nutzer sind zufriedener mit ihrem Sexleben.
Ein sexy Bild hier, eine heiße Nachricht da – Sexting gehört für viele Menschen zum Leben dazu, wie die Psychologinnen Emily Stasko und Pamela Geller von der Drexel-Universität an der Jahrestagung der American Psychological Association festhielten.
In ihrer Studie, an der rund 870 Männer und Frauen zwischen 18 und 82 Jahren teilgenommen haben, bekannten sich 80 Prozent dazu, in ihrem Leben Sexting mit mindestens einer Person betrieben zu haben. Mehr als 74 Prozent gaben an, schon einmal erotische Bilder und Nachrichten mit ihrem Partner ausgetauscht zu haben. Rund 43 Prozent haben im Rahmen einer offenen Beziehung Heißes verschickt. Nur 12 Prozent haben dabei jemanden hintergangen.
Weniger schlimm als gedacht
Neben der reinen Bestandesaufnahme zeigte die Analyse auch, dass häufigeres Sexting mit größerer sexuellen Zufriedenheit einhergeht, insbesondere innerhalb einer festen Bindung, sowie auch mit mehr Zufriedenheit mit der Beziehung selbst. Letzteres galt allerdings nicht für diejenigen, die ihre Partnerschaft als extrem eng und sich von ihrem Partner nahezu als gedrängt betrachteten.
Die Ergebnisse zeigen laut Stasko, dass Sexting nicht, wie häufig berichtet, vor allem negative, sondern auch positive Effekte hat. Somit rücken die Forscherinnen die Ansicht in ein neues Licht, dass es sich dabei ausschließlich um ein risikobehaftetes Verhalten handelt – weil es etwa Fremdgehen oder Racheaktionen mit sich bringt. Würde man anfangen, Sexting als einen Aspekt sexueller Gesundheit zu sehen, könne es durchaus eine spannende Bedeutung für klinische Ansätze haben und beispielsweise bei Paartherapien zum Einsatz kommen.
(L'essentiel/fee)