Luxemburg : Werden die Ettelbrücker Schwalben in ihr neues Zuhause zurückfinden?

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Luxemburg Werden die Ettelbrücker Schwalben in ihr neues Zuhause zurückfinden?

ETTELBRÜCK – Ein kleiner Turm soll die Vogelfamilien aufnehmen, die vom Bahnhof im Süden des Landes vertrieben wurden.

von
Jean-Francois Colin
Der Holzturm mit den ersatz-Nestern ist zwischen 4 und 5 Metern groß.

Der Holzturm mit den ersatz-Nestern ist zwischen 4 und 5 Metern groß.

Vincent Lescaut/L'essentiel

Für die am 28. März begonnenen Abrissarbeiten am Ettelbrücker Bahnhof war am nächsten Tag sofort wieder Schluss. Grund dafür war eine Entscheidung des Umweltministeriums mit sofortiger Wirkung: Mehrere Schwalbennester waren unter dem Dach des Gebäudes gefunden worden.

«Es handelt sich um zehn bis zwanzig Nester», erklärt Patric Lorgé von der ornithologischen Zentrale der ASBL natur&ëmwelt. «Jedes Nest beherbergt zwei Altvögel und zwei Jahresbruten, also zwischen vier und acht Jungvögel».

Als sogenannte Ausgleichmaßnahme, wurden die Nester der Mehlschwalben um einige hundert Meter vom Ursprungsort verlagert. Die Ersatznester befinden sich in einem kleinen, vier bis fünf Meter hohen Holzturm mit einem Dachimitat. Darunter wurden mehreren künstlich hergestellte Nester angebracht. Gelockt werden die Vögel aber vor allem «mit einem Rufsystem, das das Zwitschern der Schwalben nachahmt», erklärt Patric Lorgé.

Zugvögel auf dem Rückflug nach Luxemburg

Diese Installation ist entlang der Alzette zu sehen, nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt, an dem gerade gebaut wird – jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Vögel ihr neues Zuhause auch wirklich erreichen. «Die Vögel kommen zur Zeit aus Afrika zurück», erzählt der Experte. Er habe festgestellt, dass die ersten vor einer Woche angekommen seien. Bis Mitte Mai sollten die meisten zurück sein.

Das neue «Schwalbenhotel» in Ettelbrück wird also in den nächsten Tagen intensiv beobachtet, um keinen Hinweis auf die Rückkehr der Zugvögel zu verpassen. «Es wird auf jeden Fall eine Überwachung durch die ‹Centrale ornithologique› geben, um festzustellen, ob die Schwalben ihre neuen Nester gefunden haben», so Patric Lorg.

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